Mutter und Kinder angeblich frei Erdogan verhandelt mit Hamas über Geiseln
12.10.2023, 00:24 Uhr Artikel anhören
Erdogan kritisierte Israels Luftangriffe in Reaktion auf den Hamas-Terror als "Massaker".
(Foto: picture alliance / AA)
Bei ihrem Terrorangriff ermorden Hamas-Terroristen Hunderte Israelis und verschleppen etwa 150 Menschen in den Gazastreifen. Als Vermittler schaltet sich der türkische Präsident Erdogan ein.
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat nach Angaben aus Regierungskreisen Verhandlungen mit der Hamas über die Freilassung von Geiseln aus Israel begonnen. "Sie verhandeln, um die Freilassung von Geiseln zu erreichen", sagte eine Quelle aus Regierungskreisen der Nachrichtenagentur AFP und bestätigte damit Berichte des türkischen privaten Fernsehsenders Habertürk.
In Gaza hat die Hamas unterdessen die Freilassung einer israelischen Geisel und ihrer beiden Kinder verkündet. "Eine israelische Siedlerin und ihre zwei Kinder wurden nach ihrer Festnahme bei den Zusammenstößen freigelassen", erklärten die Essedin-al-Kassam-Brigaden, der bewaffnete Arm der Hamas. Ein im Anschluss im palästinensischen Fernsehsender Al-Aksa ausgestrahltes Video zeigte, wie sich eine Frau bei Tag mit zwei Kindern und drei bewaffneten Hamas-Kämpfern von einer mit Stacheldraht eingezäunten Zone entfernt. Den Angaben zufolge handelt es sich um Geiseln aus dem am Samstag angegriffenen Kibbuz Holit nahe des Gazastreifen. Die Freilassung steht demnach im Zusammenhang mit den Vermittlungsbemühungen der Türkei und Ägyptens.
Freilassung nicht bestätigt
Der genaue Ort und die Zeit der Aufnahme der angeblichen Freilassung sowie die Identität der Frau und ihrer Kinder ist allerdings unklar. Das israelische Militär konnte auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP die Meldung von der Freilassung der Geiseln zunächst nicht bestätigen.
Die in Gaza herrschende Hamas hatte bei ihrem am Samstagmorgen begonnenen Großangriff auf Israel etwa 150 Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Sie feuerte am Samstag tausende Raketen ab und drang mit hunderten Kämpfern nach Israel ein und ermordete mehr als 1000 Menschen, der Großteil davon Zivilisten. Die israelische Armee reagierte mit Luftangriffen auf den Gazastreifen und lieferte sich Gefechte am Boden mit den eingedrungenen Hamas-Kämpfern.
Unter den Geiseln befinden sich Bürger zahlreicher Länder. Nach Angaben aus dem Auswärtigen Amt in Berlin wurden mehrere Menschen mit doppelter israelischer und deutscher Staatsbürgerschaft verschleppt.
Quelle: ntv.de, mbo/AFP