Gewerkschaft gegen "Monster-LKWs" Gigaliner beunruhigen Polizei
17.08.2011, 08:25 Uhr
Waghalsiges Manöver: Ein Gigaliner im Kreisverkehr.
(Foto: picture alliance / dpa)
Die Bundesregierung muss den geplanten Feldversuch mit riesigen Gigalinern auch gegen den Widerstand der Deutschen Polizeigewerkschaft durchsetzen. DPolG-Chef Wendt wendet sich mit scharfen Worten gegen den Einsatz der "Monster-LKWs" auf deutschen Straßen. Der Auto Club Europa fürchtet, dass die Entscheidung ohnehin schon gefallen ist.
Die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) hat den vom Bundesverkehrsministerium geplanten Feldversuch mit bis zu 25 Meter langen Lastwagen auf ausgewiesenen Strecken scharf kritisiert. "Gigaliner sind Giga-Blödsinn! Weder sind unsere Straßen für diese Monster-LKWs gebaut, noch sind unsere Autofahrer dafür geschult, mit ihnen die Fahrbahn zu teilen", wetterte Gewerkschaftschef Rainer Wendt in der "Bild"-Zeitung. Auch der Auto Club Europa (ACE) kritisierte den geplanten Feldversuch mit den Gigalinern. Er fürchtet nach Angaben seines Sprechers Rainer Hillgärtner, dass das Ergebnis, die umstrittenen Lastwagen ab 2018 zuzulassen, schon vor der Versuchsphase feststehen könnte.
Hillgärtner forderte Fahrtests für die Gigaliner auch auf schwierigen Strecken, etwa mit Kreisverkehr und engen Kurven - und nicht nur auf einigen wenigen handverlesenen Musterstraßen. "Was wir brauchen ist ein Stresstest auf solchen Straßen, die prekäre Verkehrsführung aufweisen. Alles andere wäre nur eine Schönwetterübung für Gigaliner", forderte er in dem Boulevardblatt.
Bisher ist die Länge von LKW in Deutschland auf maximal 18,75 Meter begrenzt. Gigaliner dagegen können bis zu 25 Meter lang sein und damit deutlich mehr Güter transportieren. Ihr Einsatz ist seit langem umstritten. Die Bundesregierung scheint dennoch entschlossen, den Feldversuch notfalls an den Bundesländern vorbei zu starten.
Quelle: ntv.de, AFP