Syrer feuern auf die Türkei Grenzkrieg alarmiert die UN
08.10.2012, 18:07 UhrTäglich landen Granaten aus Syrien im türkischen Grenzgebiet. Ankara erwidert das Feuer. Einer weiteren Eskalation geht die Regierung bislang jedoch noch aus dem Weg - auch mit Rücksicht auf mögliche innenpolitische Folgen. UN sehen die gesamte Region in einer ernsten Lage.
Der militärische Schlagabtausch an der syrisch-türkischen Grenze sorgt international zunehmend für Besorgnis. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon warnte in Straßburg vor "schwerwiegenden Konsequenzen", falls die Situation im Grenzgebiet weiter eskalieren sollte.
Nach Angaben von Regimegegnern in der türkischen Provinz Hatay und in der syrischen Provinz Idlib landete am Montag erneut mindestens eine Granate, die von Syrien aus abgefeuert wurde, auf türkischem Gebiet. Die türkische Armee habe daraufhin das Feuer erwidert. Über mögliche Opfer wurde nicht berichtet.
Die Lage in Syrien habe ein "katastrophales Ausmaß" erreicht, erklärte Ban. Dies sei eine ernste Gefahr für die Stabilität der Nachbarländer Syriens und der gesamten Region.
Besorgt äußerte sich der UN-Generalsekretär auch über die fortdauernden Waffenlieferungen an die syrische Regierung und an die Kräfte der Opposition. "Ich fordere erneut die verantwortlichen Länder auf, diese Waffenlieferungen einzustellen", sagte er. "Die Militarisierung des Konflikts verschlimmert die Lage nur."
Romney unterstützt Waffenlieferungen
US-Präsidentschaftskandidat Mitt Romney sieht das anders. Er sprach sich für eine stärkere Bewaffnung der syrischen Rebellen aus. Es müsse sichergestellt werden, dass die demokratische Opposition notwendige Waffen erhält, um gegen die Militärs von Machthaber Baschar al-Assad vorzugehen, forderte Romney in einer Rede zur Außenpolitik in Virginia. Allerdings sagte er nicht, dass die USA Waffen liefern sollten.
Zugleich sprach sich Romney dafür aus, mehr Druck auf den Iran auszuüben. Präsident Barack Obama warf er Mangel an Führungskraft in der Außenpolitik vor.
Syrische Armee beschießt Verwundete
Die syrischen Regierungstruppen sollen in der Provinz Daraa einen Konvoi mit Kriegsverletzten angegriffen haben. Nach Angaben von Aktivisten starben 20 Menschen, als die Verwundeten außerhalb der Ortschaft Al-Karak unter Beschuss gerieten. Die Gegner von Präsident Assad berichteten weiter, die Provinzhauptstadt Daraa sei am Morgen mit Panzergranaten beschossen worden. Diese Angaben konnten von unabhängiger Seite nicht überprüft werden. Landesweit zählten die Regimegegner am Montag 77 Tote.
Quelle: ntv.de, dpa