Flucht von Trainingsgelände Gruppe russischer Straftäter türmt während Militärausbildung
29.07.2024, 19:04 Uhr Artikel anhören
Russische Rekruten während einer Übung.
(Foto: IMAGO/SNA)
Um ihren Gefängnisaufenthalt zu verkürzen, können sich russische Sträflinge für den Kriegsdienst gegen die Ukraine melden. In der Grenzregion Belgorod flüchtet nun eine Gruppe Straftäter von einem Militärgelände. Die Behörden fahnden mit Fotos nach den neun Männern.
Eine Gruppe von Straftätern, die das Leben im Straflager gegen den Dienst in der russischen Armee eingetauscht hat, hat sich während der Ausbildung aus dem Staub gemacht. Die neun Männer seien von dem Übungsgelände in der südrussischen Region Belgorod verschwunden, berichteten russische Medien.
Der Telegram-Kanal "Pepel" veröffentlichte auch Fahndungsfotos. Demnach ist auch eine Belohnung ausgeschrieben für Hinweise, die zur Ergreifung der Männer führen. Die Suche nach den Geflüchteten sei bisher erfolglos geblieben.
Die neun Männer hatten sich für den Dienst in der russischen Armee im Ukraine-Krieg entschieden, um ihre Haftstrafen zu beenden. Das ist gängige Praxis in Russland. Die Straftäter erhalten von Kremlchef Wladimir Putin eine Begnadigung als Belohnung für den freiwilligen Kriegseinsatz. Die gesuchten Männer saßen unter anderem wegen Mordes, Raubs oder Drogenhandels ein. Auf russischer Seite sind seit Kriegsbeginn am 24. Februar 2022 nach Schätzungen schon Zehntausende Strafgefangene an der Front getötet worden.
Auch die ukrainischen Streitkräfte setzen inzwischen Straftäter für die Kämpfe an der Front ein, um ihre hohen Verluste auszugleichen. Schwerverbrecher, die wegen mehrfachen Mordes, sexueller Übergriffe oder Angriffen auf die nationale Sicherheit verurteilt worden sind, können sich jedoch nicht als Freiwillige melden. Mehr als 3000 Häftlinge sollen bereits auf Bewährung freigelassen und Militäreinheiten zugewiesen worden sein. Nach Schätzungen des ukrainischen Justizministeriums könnten etwa 27.000 Straftäter für das Mobilisierungsprogramm infrage kommen und Amnestie erhalten.
Quelle: ntv.de, jpe/dpa