Politik

Schönbohm unzweideutig "Ich vermeide Leitkultur"

Der brandenburgische Innenminister Jörg Schönbohm will den von ihm geprägten Begriff der "Leitkultur" nicht mehr verwenden. Der Begriff sei " missverständlich", sagte der konservative CDU-Politiker am Donnerstag bei Busch@n-tv. "Darum habe ich nicht die Absicht, ihn weiter zu verwenden."

Der Begriff "Leitkultur" wurde erstmals von dem Orientalisten Bassam Tibi benutzt, der 1998 in seinem Buch "Europa ohne Identität" von einer "europäischen Leitkultur" sprach. Im Juni desselben Jahres verwendete Schönbohm den Begriff der "deutschen Leitkultur". In einem Beitrag in der "Berliner Zeitung" schrieb er: "Das Modell der Multikultur nimmt die Aufgabe der deutschen Leitkultur zugunsten gleichrangiger Parallelgesellschaften billigend in Kauf. (...) Die grundlegende Kultur in Deutschland ist aber die deutsche; und dazu gehört untrennbar der Grundwertekanon der Verfassung."

Bei n-tv erklärte Schönbohm, mit Leitkultur meine er nicht, die anderen müssten sich anleiten lassen. "Ich meine: Wir müssen wissen, was uns gemeinsam leitet. Daher habe ich mir vorgenommen, den Begriff nicht mehr zu nutzen."

Quelle: ntv.de

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