Politik

Alles hängt an Grillo Italien steht wohl vor Neuwahlen

Beppe Grillo könnte von Neuwahlen profitieren.

Beppe Grillo könnte von Neuwahlen profitieren.

(Foto: dpa)

Italiens politische Zukunft liegt in den Händen des Komikers Beppe Grillo. Die Links-Allianz benötigt seine Unterstützung, sonst wird nichts aus der Regierungsbildung. Andere Konstellationen kommen für die Linken nicht in Frage. Grillo will aber nichts davon wissen und setzt auf Neuwahlen, die ihm weitere Stimmen bescheren könnten.

Ohne Grillo gehen alle zurück auf Start. Auch Bersani, der eine Zusammenarbeit mit Rechten und Technokraten ablehnt.

Ohne Grillo gehen alle zurück auf Start. Auch Bersani, der eine Zusammenarbeit mit Rechten und Technokraten ablehnt.

(Foto: dapd)

In Italien wird nach dem Wahl-Patt über eine neue Abstimmung nachgedacht. Der Chef der Links-Allianz, Pier Luigi Bersani, forderte den Komiker Beppe Grillo von der Protestbewegung Fünf Sterne auf, Farbe zu bekennen und sich zur möglichen Unterstützung einer linken Regierung zu äußern. "Er muss jetzt sagen, was er will. Sonst gehen wir alle, er eingeschlossen, nach Hause", sagte Bersani dem staatlichen Fernsehsender RAI.

Grillo, dessen Protestbewegung aus dem Stand 25 Prozent der Stimmen gewonnen hatte, lehnt jede Zusammenarbeit mit den etablierten Parteien ab und will sie allenfalls punktuell unterstützen. Der Komiker steht im Ruf, Neuwahlen anzustreben mit dem Ziel, noch mehr Stimmen zu gewinnen. Bestärkt wird der Genueser vom Meinungsforscher Maurizio Pessato vom Institut SWG. Grillo drohe seine Glaubwürdigkeit zu verlieren, wenn er mit den alten Parteien kooperiere, die er zu verjagen versprochen habe, sagte Pessato.

Allerdings dürfte bis zur Ansetzung eines Neuwahltermins noch Zeit ins Land gehen. Präsident Giorgio Napolitano wies darauf hin, dass ihm die Verfassung untersage, in den letzten Monaten seiner Amtszeit das Parlament aufzulösen. Sein Mandat endet am 15. Mai.

Bersani droht Ungemach

Bersani lehnte in dem Interview sowohl eine große Koalition mit dem Bündnis des rechts-konservativen Ex-Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi als auch eine neue Regierung von Technokraten ab. Sein Links-Bündnis war bei der Wahl Ende Februar zwar stärkste Kraft geworden, hatte aber eine arbeitsfähige Mehrheit verfehlt.

Bersani droht nun eine heftige Auseinandersetzung im Vorstand seiner Demokratischen Partei, der am Mittwoch tagt. Seine Kritiker werfen ihm einen blutleeren Wahlkampf vor. Im den jungen Florentiner Bürgermeister Matteo Renzi, den er in der Ur-Wahl um den Parteivorsitz 2012 noch geschlagen hatte, könnte ihm ein ernsthafter Rivale erwachsen.

Quelle: ntv.de, rts

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