"Unerwünschte Person" Junta weist UN-Diplomaten aus
02.11.2007, 18:20 UhrDie Militärregierung in Birma hat den hochrangigsten Vertreter der Vereinten Nationen im Lande zur unerwünschten Person erklärt. Die Junta ließ in ihrer herausgegebenen Erklärung allerdings offen, ob sie den UN-Beamten Charles Petrie des Landes verweisen werde. Im wurde vorgeworfen, seine Befugnisse überschritten zu haben. Zu dem diplomatischen Eklat kam es nur einen Tag vor der geplanten Rückkehr des UN-Sondergesandten Ibrahim Gambari in das südostasiatische Land.
Eine UN-Sprecherin in New York bestätigte den Vorfall. Der amerikanische UN-Botschafter Zalmay Khalilzad erklärte, die USA wären "sehr besorgt", wenn die Junta Petrie ausweisen würde. "Ich hoffe, es handelt sich hier nicht um ein Manöver des Regimes, von der Aufgabe Gambaris abzulenken." Das wichtigste sei die Befreiung aller politischen Häftlinge, betonte Khalilzad.
Die Generäle werfen dem UN-Vertreter Petrie nach Angaben von Diplomaten vor, mit Kritik an der Militärregierung zu weit gegangen zu sein. In einer Erklärung Petries am 24. Oktober, dem Jubiläumstag der UN-Gründung, hieß es, dass die birmanische Regierung den Bedürfnissen der verarmten Bevölkerung nicht nachkomme und damit die Massenproteste im September mit ausgelöst habe.
Der von UN-Generalsekretär Ban Ki Moon ernannte Sondergesandte Gambari will vom Samstag an abermals für einen intensiven Dialog zwischen der Militärregierung und der Opposition in Birma sowie für eine Freilassung aller politischen Häftlinge werben. Diplomaten arbeiten im Ausland immer mit der Einwilligung des jeweiligen Gastlandes. Besteht diese nicht mehr, kann eine Regierung - oder eine internationale Organisation - gezwungen sein, den Vertreter zurückzuberufen.
Quelle: ntv.de