Politik

13 Jahre für Beresowski Kreml-Gegner verurteilt

Ein russisches Gericht hat den im Londoner Exil lebenden Milliardär Boris Beresowski in Abwesenheit wegen Unterschlagung zu 13 Jahren Haft verurteilt.

Die Richter in Krasnogorsk bei Moskau sahen es als erwiesen an, dass der Geschäftsmann in den 1990er Jahren bei der Privatisierung des Autobauers AvtoVAZ (Lada) 58 Millionen Rubel (nach heutigem Kurs rund 1,3 Millionen Euro) abgezweigt habe. Das meldete die Agentur Interfax.

Im November 2007 war der Gegner von Ex-Kremlchef Wladimir Putin wegen Veruntreuung eines Millionenbetrags der Fluggesellschaft Aeroflot ebenfalls in Abwesenheit zu sechs Jahren Haft verurteilt worden.

Beobachter halten die Prozesse gegen Beresowski für politisch motiviert. Der Unternehmer wird nach Angaben seiner Anwälte in Russland auch beschuldigt, mit Hilfe seines Vermögens gewaltsam einen Machtwechsel in Moskau herbeiführen zu wollen. Der 63-Jährige macht seinerseits den Kreml unter anderem für den Giftmord an seinem Mitarbeiter Alexander Litwinenko in London im November 2006 verantwortlich.

Beresowski, dessen Geld zum Großteil aus umstrittenen Privatisierungen russischer Staatsunternehmen stammen soll, genießt in Großbritannien Flüchtlingsstatus. Alle russischen Auslieferungsanträge hat London bisher abgelehnt.

Quelle: ntv.de, dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen