Politik

Kreml schweigt bislang Lugansker Führung prangert Putsch an

Vermummte Bewaffnete sind auf den Straßen der Separatisten-Hochburg Lugansk zu sehen.

Vermummte Bewaffnete sind auf den Straßen der Separatisten-Hochburg Lugansk zu sehen.

(Foto: REUTERS)

In der abtrünnigen Region Lugansk in der Ostukraine läuft derzeit ein Putschversuch, klagt der selbsternannte Präsident der Separatisten. Gepanzerte Fahrzeuge stehen vor dem Regierungssitz. Unklar ist, wie Moskau sich in dem Konflikt positioniert.

Der selbsternannte Präsident von Lugansk in der Ostukraine hat einen Putschversuch in der prorussischen Separatistenregion angeprangert. Regionalführer Igor Plotnizki beschuldigte seinen ehemaligen Innenminister Igor Kornet in einer Videobotschaft eines "bewaffneten Versuchs zur Machtergreifung" und kündigte rechtliche Gegenmaßnahmen an. Ein Reporter berichtete über mehrere gepanzerte Militärfahrzeuge vor dem Regierungssitz der selbsternannten "Republik Lugansk" und vor dem Haus des Innenministers.

Trotz der Präsenz Bewaffneter in Lugansk sind noch Passanten auf den Straßen zu sehen.

Trotz der Präsenz Bewaffneter in Lugansk sind noch Passanten auf den Straßen zu sehen.

(Foto: REUTERS)

Am Dienstag hatten hunderte bewaffnete Männer in Militäruniformen ohne Hoheitsabzeichen die Zufahrtsstraße zum Parlament und dem Regierungssitz der selbsternannten Republik abgeriegelt.

Der selbsternannte Präsident der Region Lugansk und sein früherer Innenminister hatten sich zuletzt einen Machtkampf geliefert. Am Montag hatte Regionalführer Plotnizki seinen Minister entlassen. Einen Tag später hatte Innenminister Kornet seine Entlassung über die Nachrichtenagentur der Separatisten dementiert. Der "Präsident" hatte ihm daraufhin vorgeworfen, sich an die Macht zu klammern und die Region damit zu destabilisieren.

Kreml-Sprecher Dmitri Peskow erklärte in Moskau, Russland sei sich der Vorgänge in der Ostukraine bewusst. Er verweigerte zunächst jedoch jeglichen Kommentar.

Im Osten der Ukraine herrscht seit mehr als drei Jahren ein blutiger Konflikt zwischen ukrainischen Regierungstruppen und prorussischen Separatisten. Dabei wurden bislang mehr als 10.000 Menschen getötet. Die ukrainische Regierung, die EU und die USA werfen Russland vor, die Separatisten militärisch zu unterstützen. Moskau weist die Vorwürfe zurück.

Quelle: ntv.de, kst/AFP

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