Unternehmerfreundlicher Pinera Milliardär gewinnt Präsidentenwahl in Chile
18.12.2017, 05:28 Uhr
2018 wird Wahlsieger Pinera vereidigt.
(Foto: REUTERS)
Er war bereits von 2010 bis 2014 Präsident von Chile. Nun hat der Milliardär, Ökonom und Konservative Pinera erneut die Wahlen gewonnen - und das überraschend deutlich. Für das Mitte-Links-Lager ist es dagegen die größte Schlappe seit 1990.
Der milliardenschwere Ökonom Sebastian Pinera hat die Präsidentenwahl in Chile überraschend deutlich für sich entschieden. Der konservative Politiker bekam nach offiziellen Angaben 54,58 Prozent der Stimmen, sein Mitte-Links-Rivale Alejandro Guillier 45,42 Prozent.
Im Vorfeld war mit einem Kopf-an-Kopf-Rennen gerechnet worden. Am Ende wurde es aber die deutlichste Niederlage für das Mitte-Links-Lager seit der Rückkehr zur Demokratie 1990, als die Diktatur von Augusto Pinochet endete.
Unternehmerfreundlicher Kurs erwartet
Pinera soll am 11. März 2018 vereidigt werden. Der 68-Jährige war bereits von 2010 bis 2014 Präsident des südamerikanischen Landes. Er will die Wirtschaft mit einem unternehmerfreundlichen Kurs anschieben. Chile ist der weltgrößte Kupfer-Exporteur. Pinera hat versprochen, den staatlichen Bergbaukonzern Codelco mit den nötigen Ressourcen auszustatten. Er will insgesamt die Steuern für Unternehmen senken und verspricht, das Wirtschaftswachstum zu verdoppeln.
Laut "Forbes"-Magazin besitzt Pinera ein Vermögen von 2,7 Milliarden Dollar. Reich geworden ist er mit der Einführung von Kreditkarten in Chile in den 1980er Jahren.
Sein Konkurrent Guillier sprach von einer "herben Niederlage" und rief seine Anhänger auf, die Reformen der bisherigen Präsidentin Michelle Bachelet zu verteidigen. Zuletzt hatte es schon in Peru, Argentinien und Brasilien Wahlsiege von Konservativen gegeben.
Quelle: ntv.de, bad/rts