Politik

Sanktionen wegen Mord in Berlin? Moskau droht Deutschland mit Konsequenzen

Der mutmaßliche Killer konnte kurz nach der Tat festgenommen werden.

Der mutmaßliche Killer konnte kurz nach der Tat festgenommen werden.

(Foto: picture alliance/dpa)

Im vergangenen August wird ein Georgier im Berliner Tiergarten erschossen. Die Bundesanwaltschaft vermutet hinter dem Mord staatliche Stellen in Russland. Moskau weist die Vorwürfe zurück und droht mit Gegenmaßnahmen, sollten Sanktionen in Kraft treten.

Russland droht Deutschland mit Gegenmaßnahmen, sollte die Bundesregierung im Fall des im Berliner Tiergarten ermordeten Georgiers Tornike K. Sanktionen verhängen. Vorwürfe, dass Russland die Tötung des früheren tschetschenischen Rebellen angeordnet hätte, entbehrten jeder Grundlage, sagte der russische Botschafter in Berlin, Sergej Netschajew, der Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Dafür gebe es auch keinerlei Beweise.

"Wir halten die gegen die russischen Staatsstrukturen vorgebrachten Anschuldigungen für unbegründet und haltlos", teilte der Diplomat auf Facebook mit. Es seien keine Fakten und Beweise vorgelegt worden, kritisierte er.

Netschajew wies in seiner Stellungnahme auch Vorwürfe mangelnder Kooperationsbereitschaft der russischen Behörden zurück. Er sagte, dass russische und deutsche Stellen in dem Fall inzwischen partnerschaftlich zusammenarbeiten würden. Zudem beantworte Russland die deutschen Anfragen.

Die Ermittlungsbehörde in Karlsruhe erhob heute nach monatelangen Recherchen beim Kammergericht Berlin Anklage gegen den Russen, der mehr als einen Monat vor der Tat von "staatlichen Stellen der Zentralregierung der Russischen Föderation" dazu beauftragt worden sein soll. Der Mann sitzt in Untersuchungshaft.

Der Mord ereignete sich am 23. August 2019 im Kleinen Tiergarten in Berlin. Von hinten näherte sich der Täter seinem Opfer, dem 40 Jahre alten Tornike K., und schoss ihm zunächst mit einer mit Schalldämpfer versehenen Pistole in den Oberkörper. Es folgten zwei Schüsse in den Kopf, das Opfer starb noch am Tatort. Der tatverdächtige Vadim K. flüchtete, wurde aber noch am Tag des Attentats gefasst. Zeugen hatten beobachtet, wie er eine Perücke sowie das Fahrrad und eine Waffe in der Spree versenkte.

Quelle: ntv.de, jpe/dpa/rts

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