Politik

Anschlag in Islamabad Neunzehn Tote

Ein Jahr nach dem Sturm auf die Rote Moschee sind bei einem Selbstmordanschlag auf Polizisten in der pakistanischen Hauptstadt Islamabad mindestens 19 Menschen getötet worden. Nach Angaben der Polizei sind unter den Toten 15 ihrer Beamten. Mehr als 40 seien verletzt worden. Der Täter hatte sich im Stadtzentrum, etwa 200 Meter von der Roten Moschee, in einer Gruppe von Polizisten in die Luft gesprengt.

Dort hatten zuvor mehr als 12.000 Islamisten friedlich gegen den Sturm auf das Gotteshaus vor einem Jahr protestiert. Tausende Polizisten sollen zum Schutz der Kundgebung im Einsatz gewesen sein. In Sprechchören hatten die Demonstrationen unter anderem Vergeltung für die am 10. Juli vergangenen Jahres von Präsident Pervez Musharraf angeordnete Erstürmung des von extremistischen Koranschülern besetzten Gotteshaus gefordert. Damals waren mehr 100 Menschen ums Leben gekommen.

Nach der Militäraktion gegen die Islamisten in der Roten Moschee hatte sich die Sicherheitslage in Pakistan massiv verschärft. Vor allem im Nordwesten des Landes, der als Hochburg der Extremisten gilt, starben seitdem bei Kämpfen und Anschlägen etwa 3000 Menschen.

Unterdessen haben Sicherheitskräfte und militante Islamisten im Grenzgebiet zu Afghanistan eine vorläufige Waffenruhe vereinbart. Nach der Intervention örtlicher Vermittler im Konflikt in der Khyber- Stammesregion seien die Anhänger des radikal-islamischen Predigers Mangal Bagh bereit, Verhandlungen über ein Ende der Kämpfe aufzunehmen, sagte ein Sprecher der aus Stammesältesten bestehenden Vermittlergruppe am Samstag in Peshawar.

Ziel des Militäreinsatzes, an dem 1300 Soldaten sowie Angehörige von Grenztruppen und Antiterroreinheiten teilnehmen, ist Baghs Organisation Armee des Islam (Lashkar-e-Islam). Dessen Kämpfer hatten in den vergangenen Monaten zunehmend an Einfluss in der Region zwischen Khyber-Pass und der Millionenmetropole Peshawar gewonnen. Der Khyber-Pass ist eine der wichtigsten Verbindungsstraßen zwischen Pakistan und Afghanistan durch das Hindukusch-Gebirge sowie Nachschubweg für die ausländischen Streitkräfte in Afghanistan.

Quelle: ntv.de

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