Mehr als zwei Jahre bei Boko Haram Nigerianische Armee rettet Schulmädchen
05.11.2016, 14:14 Uhr
Noch immer sind 195 Mädchen in der Gewalt der Entführer.
(Foto: AP)
Es ist ruhig geworden um die vielen Mädchen, die die Islamistengruppe Boko Haram 2014 aus einer Schule verschleppten. Doch bei einer Militäraktion findet die nigerianische Armee eine junge Mutter, die aus Chibok stammt.
Die nigerianische Armee hat im äußersten Nordosten des Landes ein weiteres der von der Islamistengruppe Boko Haram verschleppten Schulmädchen aus Chibok entdeckt. Das Mädchen sei in Pulka nahe der Grenze zu Kamerun gerettet worden, sagte Armeesprecher Sani Usman.
Die Schülerin sei zusammen mit ihrem zehn Monate alten Sohn in einer Gruppe unterwegs gewesen, die aus dem Sambisa-Wald, einem Rückzugsgebiet von Boko Haram, floh. Sie werde zunächst in einer Militärklinik medizinisch untersucht. Ein Mitglied der Gruppe Bring back our Girls (Bringt unsere Mädchen zurück), die sich für die Befreiung der Schulmädchen von Chibok einsetzt, bestätigte die Angaben.
Die Schülerin gehörte zu insgesamt 276 Mädchen, die im April 2014 aus einer Schulunterkunft in der Stadt Chibok von der Islamistengruppe Boko Haram verschleppt worden waren. 57 der Mädchen gelang wenige Stunden später die Flucht, zwei Mädchen gelangten im Mai in Freiheit.
Im Oktober ließ Boko Haram nach Verhandlungen mit der nigerianischen Regierung 21 Mädchen frei. 195 Mädchen befinden sich nun noch in der Gewalt der Islamisten. Sie werden vermutlich von verschiedenen Untergruppen festgehalten. Derzeit laufen Verhandlungen über die Freilassung von 83 der Mädchen.
Die Massenentführung von Chibok hatte international eine Welle der Solidarität mit den Mädchen ausgelöst, bei Twitter verbreitete sich der Hashtag #Bringbackourgirls. In Nigeria warfen viele Menschen der damaligen Regierung Untätigkeit im Kampf gegen Boko Haram vor. Im Mai 2015 gewann Muhammadu Buhari, der im Wahlkampf die Befreiung der Mädchen versprach, die Präsidentschaftswahl und verstärkte den Kampf gegen Boko Haram.
Quelle: ntv.de, sba/AFP