Politik

Eile nach Boetticher-Rücktritt Nord-CDU setzt auf de Jager

Die schleswig-holsteinische CDU findet nach dem Boetticher-Drama schnell einen neuen Vormann: Die Parteiführung votiert einstimmig für Minister de Jager als Spitzenkandidaten. Der 46-Jährige soll auch Parteichef werden.

Wirtschaftsminister Jost de Jager soll den CDU-Vorsitz in Schleswig-Holstein übernehmen.

Wirtschaftsminister Jost de Jager soll den CDU-Vorsitz in Schleswig-Holstein übernehmen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die angeschlagene schleswig-holsteinische CDU will mit Wirtschaftsminister Jost de Jager als Spitzenkandidat in die Landtagswahl 2012 gehen. Der Landesvorstand sprach sich in Kiel einstimmig für den 46-Jährigen aus. CDU-Landeschef soll de Jager ebenfalls werden.

Wenn er auch offiziell gewählt wird, würde der 46-Jährige auf beiden Posten Christian von Boetticher ersetzen. Dieser war wegen seiner im Frühjahr 2010 beendeten Beziehung zu der Minderjährigen von allen Spitzenämtern zurückgetreten: als Landes- und Fraktionsvorsitzender sowie als Spitzenkandidat zur Landtagswahl im Mai 2012. Er nahm nicht an der Fraktionssitzung teil. Seinen Rücktritt als deren Vorsitzender teilte der von seinem Scheitern emotional schwer getroffene Politiker den Abgeordneten vorab schriftlich mit.

Der Landesvorsitzende soll auf einem Sonderparteitag am 24. September gewählt werden. Neuer Fraktionschef könnte der bisherige Finanzminister Rainer Wiegard (62) werden.

Hauchdünne Mehrheit hält

Landtagspräsident Torsten Geerdts räumte ein, dass die Stimmung in der CDU gedrückt ist. Der Rücktritt Boettichers sei aber folgerichtig und unausweichlich gewesen. Immerhin - um den politischen GAU im Landtag kommt die Nord-CDU herum: Weil Boetticher Fraktionsmitglied bleibt, hält auch die hauchdünne Mehrheit der schwarz-gelben Koalition von einer Stimme.

Quelle: ntv.de, dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen