Politik

Satelliten-Start angekündigt Nordkorea ignoriert UN-Resolution

Nordkorea möchte einen Satelliten mit einer  Trägerrakete ins All schießen.

Nordkorea möchte einen Satelliten mit einer Trägerrakete ins All schießen.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Die Zugeständnisse Nordkoreas im Streit und sein Atomprogramm sind noch nicht lange her, da kündigt Pjöngjang an, einen Satelliten ins All schießen zu wollen. Südkorea protestiert bereits. Vor drei Jahren hatte der UN-Sicherheitsrat dem Norden nahegelegt, keine Nuklear- und Raketentests mehr zu unternehmen.

Nach Zugeständnissen im Streit um sein Atom- und Raketenprogramm hat Nordkorea überraschend den Start eines neuen Satelliten angekündigt. Die Trägerrakete mit dem "einsatzfähigen" Beobachtungssatelliten Kwangmyongsong-3 solle zwischen dem 12. und 16. April ins All geschossen werden, teilte das nordkoreanischen Komitee für Weltraumtechnologie mit. Käme es zu dem Start, wäre dies ein Verstoß gegen eine UN-Resolution.

Nach einem zweiten Atomtest in Nordkorea im Mai 2009 hatte der UN-Sicherheitsrat das Land erneut dazu aufgerufen, mehr zu unternehmen. Ende Februar hatte Nordkorea nach Gesprächen mit den USA unter anderem angekündigt, vorerst keine Atomversuche und Tests von Langstreckenraketen durchzuführen.

Südkorea sieht in dem geplanten Satellitenstart eine Gefährdung für den Frieden in der Region. Der Start würde als Provokation gewertet, der den Frieden und die Sicherheit auf der koreanischen Halbinsel und in der ganzen Region bedrohten, hieß es aus Seoul.

100. Geburtstag von Kim Il Sung

Der Satellitenstart erfolge zur Feier des 100. Geburtstags des früheren Staatschefs Kim Il Sung und solle der Weltraumerforschung dienen, wurde ein Sprecher des Komitees von den staatlichen Medien des sozialistischen Landes zitiert. Der Geburtstag des in Nordkorea als "ewiger Präsident" verehrten Diktators, der 1994 gestorben ist, fällt auf den 15. April.

Der bisher letzte Start einer mehrstufigen Rakete in Nordkorea vor drei Jahren hatte weltweit scharfe Kritik ausgelöst. Pjöngjang hatte von einem "experimentellen Fernmeldesatelliten" gesprochen. Aus Sicht der USA sowie Südkoreas und Japans wollte Nordkorea indes unter dem Deckmantel eines Satellitenstarts die Technologie für eine militärische Langstreckenrakete erproben.

Quelle: ntv.de, dpa/AFP

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