Der Skandal trifft nicht nur die Grünen Pädophile im Kinderschutzbund?
08.09.2013, 12:11 Uhr
Nicht nur die Grünen sind in den Achtzigern von Pädophilen unterwandert worden.
(Foto: picture alliance / dpa)
Falsche Kinderfreunde: Nicht nur die Grünen hatten ein Pädophilen-Problem. Offenbar versuchte die Pädophilenlobby in den 1980er Jahren auch gezielt, den Kinderschutzbund für ihre Zwecke zu missbrauchen.
Der Skandal um den Einfluss pädophiler Gruppen auf die Grünen weitet sich aus. Pädophile Aktivisten beeinflussten einem Zeitungsbericht zufolge nicht nur die Grünen und den Deutschen Jungdemokraten erfolgreich in ihrer Sexualprogrammatik. Wie die "Welt am Sonntag" berichtet, haben Pädophile Gruppen auch versucht, den Deutschen Kinderschutzbund zu unterwandern. Den Angaben des Blattes zufolge entdeckten Mitarbeiter des Göttinger Politikwissenschaftler Franz Walter eine direkte Verbindung zwischen dem Kinderschutzbund und der Pädophilenszene: Walter Bärsch, langjähriger Präsident der Kinderschutzorganisation, war Gründungsmitglied des pädophilenfreundlichen Arbeitskreises Humane Sexualität (AHS).
In die Amtszeit von Bärsch fällt 1985 auch die Veröffentlichung einer Ausgabe der Verbandszeitung "Kinderschutz aktuell", in der mehrere Autoren unter dem Konzeptitel "Spannungsfeld Sexualität" offen pädophile Positionen einnahmen. Unter anderem geht es in der Kinderschutz-Zeitschrift um die "liebevolle Sorge, die pädophile Männer für ihre kindlichen Partner empfinden". Ein anderer Autor fragt offen, was er mit einem Kind alles machen könne. Angesichts dieser Erkenntnisse müsse die Rolle des Kinderschutzbunds in der Debatte um Pädophilie "neu und kritisch" bewertet werden, halten die Göttinger Wissenschaftler um Walter fest.
Kinderschutzbund verspricht Aufklärung
Der Kinderschutzbund zeigt sich angesichts der Vorwürfe peinlich berührt und verspricht Aufklärung. Man nehme die Recherchen "sehr ernst". Der amtierende Präsident, Heinz Hilgers, sagte der "Welt am Sonntag", er wolle den Vorwürfen persönlich nachgehen. Von Bärschs dubioser Mitgliedschaft beim AHS habe er nichts gewusst.
Ein ehemaliger Geschäftsführer soll sich der Zeitung zufolge jedoch an den Vorgang und die Zugehörigkeit zu der dubiosen Organisation erinnern. Der Kinderschutzbund habe aber nie die Forderung unterstützt, angeblich "einvernehmlichen" Sex von Erwachsenen mit Kindern straffrei zu stellen, beteuert Hilgers gegenüber der "Welt am Sonntag".
Die Pädophilenlobby hatte den Kinderschutzbund offenbar gezielt ausgewählt. "Zwei unserer Leute sind Mitglieder (...) im Deutschen Kinderschutzbund", heißt es in einem Bericht der "Gruppe Frankfurt" der Deutschen Studien- und Arbeitsgemeinschaft Pädophilie (DSAP) aus dem Jahr 1980. Der Bericht liegt der "Welt am Sonntag" vor. "Wir beabsichtigen mit dem Kinderschutzbund Kontakt aufzunehmen, denn dort gibt es auch verantwortliche Personen, " heißt es dort weiter. Solche Leute gelte es anzusprechen "und aufzuzeigen, dass Pädophilie auch dem Schutz der Kinder vor Gewalt dient...".
Quelle: ntv.de, dsi