Politik

Notfalls wird er "ausgeräuchert" Pelosi: Trump muss Wahlschlappe dulden

"Es gibt einen Prozess", betonte Top-Demokratin Nancy Pelosi.

"Es gibt einen Prozess", betonte Top-Demokratin Nancy Pelosi.

(Foto: picture alliance/dpa)

Die US-Demokraten sind sich sicher, dass Trump die anstehenden Präsidentschaftswahlen verlieren wird. Der aber lässt wieder einmal offen, ob er eine mögliche Niederlage akzeptieren würde. Für diesen Fall findet die Vorsitzende des Repräsentantenhauses nun deutliche Worte.

US-Präsident Donald Trump hat nach Überzeugung der Vorsitzenden des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, keine Chance, im Fall einer Wahlniederlage im Amt zu bleiben. "Fakt ist, ob er es schon weiß oder nicht, er wird gehen", sagte die Top-Demokratin dem Sender MSNBC. "Es gibt einen Prozess."

Dieser Prozess habe nichts damit zu tun, ob ein bestimmter Bewohner des Weißen Hauses nicht ausziehen wolle und daher "ausgeräuchert" werden müsse. "Nur weil er vielleicht nicht ausziehen möchte, bedeutet das nicht, dass wir keine Amtseinführungszeremonie haben werden, um einen ordnungsgemäß gewählten Präsidenten der USA ins Amt einzuführen", sagte Pelosi.

Der Republikaner Trump hatte in einem am Sonntag ausgestrahlten Interview des Senders Fox News offen gelassen, ob er eine mögliche Niederlage bei der Wahl im November akzeptieren würde. Auf die Frage, ob er den Ausgang des Wahlergebnisses zugunsten seines Herausforderers Joe Biden akzeptieren würde, sagte Trump: "Das muss ich sehen. Ich sage jetzt nicht einfach ja." Der Präsident fügte hinzu: "Ich werde es Ihnen sagen, wenn die Zeit gekommen ist." Ähnlich hatte er sich vor den Präsidentschaftswahlen 2016 geäußert. Damals ließ er offen, ob er einen Sieg von Hillary Clinton akzeptieren würde.

"Er weiß nicht, worüber er spricht"

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Trump lehnte zudem eine Abstimmung vor allem per Briefwahl trotz der anhaltenden Corona-Pandemie ab. Im Gespräch mit Fox News wiederholte er seine Ansicht, dass eine Zunahme der Briefwahl "die Wahl manipulieren" werde. Konkrete Belege dafür hat er bislang nicht vorgelegt. "Er weiß ein weiteres Mal nicht, worüber er spricht, wenn er über Probleme mit der Briefwahl spricht", sagte Pelosi dazu. Bei der Briefwahl gehe es dieses Mal nicht nur um Demokratie, sondern angesichts der Pandemie auch um gesundheitliche Fragen.

Die Demokraten werfen Trump vor, dass er sich mit seinen düsteren Warnungen eine Rechtfertigung schaffen will, um das Ergebnis der Präsidentschaftswahl nicht anzuerkennen. Die Demokraten wiederum schätzen die Briefwahl als Option, weil damit möglicherweise mehr ihrer Anhänger abstimmen werden. Sie rechnen fest mit einem Sieg Bidens, der aktuell in Umfragen mit 15 Prozentpunkten deutlich vor Trump liegt. Bis zur Wahl am 3. November sind es aber noch gut drei Monate - und Umfragen lagen auch vor Trumps Sieg 2016 falsch.

Quelle: ntv.de, lri/AFP

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