Politik

Iran verbietet Demonstration Polizei blockiert Mussawis Haus

Der Iran reagiert sichtlich nervös auf die Umbrüche in Nordafrika. Eine Kundgebung, mit der die Opposition das ägyptische und tunesische Volk unterstützen wollen, lehnen die Behörden ab, der Zugang zum Haus von Oppositionsführer Mussawi ist abgesperrt. Der Generalstaatsanwalt warnt vor Protesten.

Mussawi ist nicht mehr telefonisch erreichbar.

Mussawi ist nicht mehr telefonisch erreichbar.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Die iranische Polizei hat den Zugang zum Haus von Oppositionsführer Mir-Hossein Mussawi blockiert und seine Telefonleitungen lahmgelegt. Mussawi und seine Frau Sahra Rahnaward könnten seit Sonntag weder mobil noch über den Festnetzanschluss telefonieren, heißt es auf Mussawis Website. Die Zufahrt zu ihrem Haus sei mit mehreren Polizeiwagen zugestellt worden. Auch der iranische Oppositionspolitiker Mehdi Karubi war nach Angaben vom Donnerstag unter eine Art Hausarrest gestellt worden. Er wurde mit einem Besuchsverbot bis Montag belegt. Mussawi und Karubi hatten für diesen Montag eine Kundgebung zur Unterstützung des ägyptischen und des tunesischen Volkes beantragt, der Antrag wurde abgelehnt.

Im Zentrum der iranischen Hauptstadt Teheran waren Einsatzkräfte der Polizei unterwegs. Die iranische Führung hatte Mussawi und Karubi vorgeworfen, die Massenproteste in Ägypten und Tunesien, die dort zum Sturz der Staatschefs geführt hatten, als Vorwand für eine Demonstration gegen die Regierung in Teheran zu missbrauchen. Generalstaatsanwalt Abbas Dschafari Dolatabdi warnte vor Protesten: Die Polizei und die anderen Sicherheitsbehörden würden "in den kommenden Tagen ihre Pflicht tun", erklärte er. Mussawis Website Kaleme.com und Karubis Internetseite Sahamnews.org riefen dennoch für Montagnachmittag zu der Demonstration in Teheran auf.

Der Abgang Mubaraks fiel ausgerechnet auf den 32. Jahrestag der islamischen Revolution im Iran.

Der Abgang Mubaraks fiel ausgerechnet auf den 32. Jahrestag der islamischen Revolution im Iran.

(Foto: dpa)

In der Folge der umstrittenen Wiederwahl von Irans Staatschef Mahmud Ahmadinedschad im Juni 2009 war das Land von wochenlagen Massenprotesten erschüttert worden. Die Sicherheitskräfte gingen massiv gegen die Demonstranten vor: Dutzende Menschen wurden verletzt und tausende weitere festgenommen.

Quelle: ntv.de, AFP

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