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Razzia wegen Rolex-Luxusuhren Polizei bricht mit Rammbock Tür von Perus Präsidentin auf

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Die Polizei durchsuchte das Grundstück der Übergangspräsidentin Boluarte in Lima.

Die Polizei durchsuchte das Grundstück der Übergangspräsidentin Boluarte in Lima.

(Foto: picture alliance/dpa/AP)

Erst im Dezember stürzt die Verhaftung des damaligen peruanischen Präsidenten Castillo das Land in Chaos. In blutigen Protesten sterben Dutzende Menschen. Jetzt steht Castillos Nachfolgerin im Mittelpunkt eines Skandals. Die Polizei rückt zu einer Razzia bei ihr mit einem Rammbock an.

Perus Präsidentin Dina Boluarte hat die Durchsuchung ihres Hauses wegen des Verdachts auf unrechtmäßige Bereicherung als "diskriminierend und verfassungswidrig" zurückgewiesen. "Ich respektiere die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft", sagte Boluarte auf einer Pressekonferenz. Die Art und Weise, in der dies geschehe, lehne sie jedoch ab.

Ein Richter habe die Razzia am späten Freitagabend (Ortszeit) im Zuge einer Steuerprüfung im sogenannten Rolex-Fall angeordnet, berichtete die Zeitung "El Comercio". Dabei geht es um die ungeklärte Herkunft mehrerer Rolex-Luxusuhren. Der Durchsuchungsbefehl galt demnach für Boluartes Grundstück im Stadtteil Surquillo in der Hauptstadt Lima sowie für ein auf sie zugelassenes Fahrzeug. Ein vom Sender RPP veröffentlichtes Video zeigt Polizisten, wie sie eine Tür mit einem Rammbock aufbrechen. Das Staatsoberhaupt soll zu dem Zeitpunkt im Regierungspalast gewesen sein.

Über die Herkunft der Rolex-Luxusuhren hatte Boluarte auf Anraten ihres Anwalts keine Erklärung abgegeben. Sie werde den Sachverhalt vor der Staatsanwaltschaft klären. Der Presse warf sie eine "systematische Schikane" ihrer Person vor. "Seit wann interessiert es einen Teil der Presse, was eine Präsidentin oder ein Präsident trägt oder nicht trägt?", sagte sie. "Ich hoffe und möchte glauben, dass es sich nicht um ein sexistisches oder diskriminierendes Thema handelt."

Boluarte ist seit Dezember 2022 Übergangspräsidentin. Zuvor war Präsident Pedro Castillo vom Parlament nach dem Versuch einer Kongressauflösung seines Amtes enthoben und festgenommen worden. Mitte Dezember stellte peruanische Staatsanwaltschaft den Antrag auf eine 18 Monate lange Untersuchungshaft für Castillo. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Ex-Staatschef "Rebellion" und "Konspiration" vor, ihm drohen bei einem Schuldspruch bis zu zehn Jahre Haft. Amtsenthebung und Verhaftung Castillos sorgten für heftige Proteste, bei denen Dutzende Menschen ums Leben kamen.

Quelle: ntv.de, uzh/dpa

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