Politik

Hunderte Russen bei Trauerfeier Prigoschin kommt zu Beerdigung von Militärblogger

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Maxim Fomin wurde im Donbass in der Ukraine geboren und schloss sich bereits 2014 prorussischen Separatisten an.

Maxim Fomin wurde im Donbass in der Ukraine geboren und schloss sich bereits 2014 prorussischen Separatisten an.

(Foto: picture alliance/dpa/TASS)

Maxim Fomin, ein prominenter russischer Militärblogger, kommt am vergangenen Sonntag bei einem Sprengstoffanschlag ums Leben. Zur Beisetzung des Kriegsbefürworters kommen zahlreiche Gleichgesinnte - auch Wagner-Chef Prigoschin widmet ihm letzte Worte.

Mehrere Hundert Menschen haben in Moskau am Begräbnis des bekannten Militärbloggers Maxim Fomin teilgenommen. Zahlreiche Teilnehmer bei der Beerdigung auf dem Trojekurowskoje-Friedhof im Westen der Hauptstadt trugen Kleidung mit dem Buchstaben "Z" oder "V", die zu Symbolen der Unterstützung der Militäroffensive in der Ukraine geworden sind. Unter den Trauergästen war der Chef der Söldnergruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin.

Russische Soldaten marschieren bei der Trauerfeier des Bloggers Fomin.

Russische Soldaten marschieren bei der Trauerfeier des Bloggers Fomin.

(Foto: picture alliance/dpa/TASS)

Fomin, der unter dem Namen Wladlen Tatarski schrieb, war am vergangenen Sonntag bei einem Bombenanschlag in einem Café in St. Petersburg getötet worden. Zur Absicherung der Trauerfeier waren zahlreiche Polizisten im Einsatz, die Friedhofsbesucher wurden eingehend kontrolliert. Wagner-Chef Prigoschin wurde von der russischen Nachrichtenagentur Ria Nowosti mit der Aussage zitiert: "Wladlen Tatarski wird bei uns bleiben, seine Stimme wird weiter vernehmbar sein."

Fomin hatte als einer der populärsten regierungstreuen Militärblogger Russlands mehr als 500.000 Abonnenten im Online-Dienst Telegram. Der im ostukrainischen Donbass geborene Fomin hatte sich bereits 2014 prorussischen Separatisten angeschlossen. Der Einfluss der Militärblogger hat in Russland seit Beginn der Offensive in der Ukraine im Februar 2022 zugenommen. Die Blogger berichten unter anderem an der Seite der Armee aus der Ukraine und üben teils auch Kritik an Russlands Militärstrategie.

Moskau beschuldigt Nawalny-"Agenten"

Mehr zum Thema

Nach dem tödlichen Anschlag auf Fomin in St. Petersburg, bei dem 30 weitere Menschen verletzt wurden, hatten die russischen Behörden eine 26-jährige Frau festgenommen, die dem Blogger eine Statue überreicht haben soll, in der sich ein Sprengsatz befand. Die Frau bestreitet bisher jedoch, von dem Sprengstoff gewusst zu haben und macht keine Angaben über mögliche Hintermänner.

Moskau beschuldigt die Ukraine und "Agenten" des inhaftierten Oppositionellen Alexej Nawalny, in den Anschlag verwickelt zu sein. Proukrainische russische Kämpfer hatten von einer Aktion einer russischen Widerstandsgruppe gesprochen, ohne jedoch Belege zu liefern. Kiew bezeichnete den Anschlag hingegen als interne Abrechnung unter Befürwortern der Ukraine-Offensive.

Quelle: ntv.de, spl/AFP

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen