Separatisten vermuten Anschlag Ranghoher Offizier in Luhansk getötet
04.02.2017, 18:43 Uhr
Der Getötete war ein Militärchef der Streitkräfte der selbstproklamierten Volksrepublik Luhansk.
(Foto: REUTERS)
In der Ostukraine kommt ein Anführer der Rebellen bei der Explosion eines Autos ums Leben. Die prorussische Seite spricht von einem Anschlag und macht die Ukraine verantwortlich. Kiew weist jede Anschuldigung zurück.
Bei einer Explosion eines Fahrzeugs ist ein Militärchef der selbstproklamierten Volksrepublik Luhansk in der Ostukraine getötet worde. Wie Medien der prorussischen Rebellen berichteten, starben Oleg Anaschtschenko und eine weitere Person in der Hauptstadt Luhansk durch eine Autobombe.
Die Medien beschuldigten ukrainische Truppen, das Attentat verübt zu haben. Die Behörden der moskautreuen Aufständischen machten den ukrainischen Geheimdienst für den Vorfall verantwortlich. Die prowestliche Zentralregierung in Kiew wies die Vorwürfe zurück.
Im vergangenen August war der Präsident der international nicht anerkannten Volksrepublik Luhansk, Igor Plotnizki, bei einem Anschlag verletzt worden. Auch in der benachbarten selbsterklärten Volksrepublik Donezk wurden zuletzt mehrere Rebellenführer getötet.
Heftigste Kämpfe seit langem
Luhansk ist Teil des Kriegsgebiets Donbass, wo sich seit 2014 ukrainische Regierungstruppen und prorussische Separatisten bekämpfen. Im benachbarten Gebiet Donezk waren in der vergangenen Woche neue heftige Kämpfe aufgeflammt. In der Industriestadt Awdijiwka waren bei heftigem Artilleriebeschuss die Versorgungsleitungen für Wasser, Heizung und Strom beschädigt worden. Zahlreiche Anwohner harren in der Region bei winterlichen Witterungsbedingungen aus.
Die Militärführung in Kiew berichtete von drei getöteten Soldaten innerhalb von 24 Stunden. In der Nacht gab es nach ihrer Darstellung neuen Beschuss in Awdijiwka. Seit vergangenem Sonntag kamen mindestens 35 Menschen ums Leben.
Beide Seiten geben sich gegenseitig die Schuld, gegen den eigentlich seit Dezember geltenden Waffenstillstand zu verstoßen. Das im Februar 2015 in Minsk geschlossene Friedensabkommen ist bis heute nicht vollständig umgesetzt. Bisher wurden in dem seit April 2014 andauernden Konflikt mehr als 10.000 Menschen getötet. Das Büro des ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko kündigte an, der Staatschef werde am Samstagabend erstmals mit dem neuen US-Präsidenten Donald Trump telefonieren.
Quelle: ntv.de, vni/afp/dpa