Politik

"Keine Nahrung für Kinder" Rotes Kreuz sendet Hilferuf aus Mariupol

Mariupol wird seit über zehn Tagen von der russischen Armee belagert.

Mariupol wird seit über zehn Tagen von der russischen Armee belagert.

(Foto: picture alliance/dpa/AP)

Seit mehr als zehn Tagen ist die ukrainische Hafenstadt Mariupol von der russischen Armee eingekesselt. Ein Mitarbeiter vom Roten Kreuz schildert die katastrophalen Lebensbedingungen der Menschen, die seitdem ohne Strom, Wasser und Lebensmittel in der Stadt eingeschlossen sind.

In der seit Tagen eingekesselten ukrainischen Hafenstadt Mariupol droht Helfern zufolge ein humanitäres Desaster. Wie das Internationale Komitee des Roten Kreuzes auf Twitter berichtet, mangele es an Nahrung, Medikamenten und Heizmöglichkeiten. Dabei beruft sich die Hilfsorganisation auf ihren Mitarbeiter Sascha Wolkow, der vor Ort im Einsatz ist. Demnach befindet er sich mit mehr als 60 Menschen in einem Bürogebäude.

"Einige Menschen haben noch Essen, aber ich bin nicht sicher, wie lange es reichen wird. Viele sagen, dass sie keine Nahrung für Kinder haben", heißt es in einem der Tweets. Sollte das Trinkwasser ausgehen, könne man Wasser aus dem Fluss abkochen - mithilfe eines Generators, der für drei bis vier Stunden pro Tag Strom erzeuge. "Verglichen mit anderen haben wir es gut", folgert Wolkow.

Allerdings würden vielen Menschen die niedrigen Temperaturen zu schaffen machen. "Es gibt keine Möglichkeit, zu heizen", schildert Wolkow. "Die Leute werden krank wegen der Kälte." Vor allem Diabetes- und Krebspatienten fehle es an Medikamten, aber "es gibt keine Möglichkeit mehr, in der Stadt etwas zu finden". Die meisten Menschen würden in den Büroräumen schlafen, der Keller sei für kleine Kinder und deren Mütter reserviert.

Nach Angaben der Behörden in Mariupol wurden seit Beginn der Belagerung mindestens 1500 Menschen getötet. Laut dem IKRK befinden sich in der Hafenstadt noch rund 300.000 Zivilisten. Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen warnte vor einer "unvorstellbaren Tragödie".

Quelle: ntv.de, mbu/AFP

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