Unregelmäßigkeiten in Ägypten Sabahi will die Wahl anfechten
27.05.2012, 04:42 Uhr
Sabahi will "die Revolution zum Sieg führen".
(Foto: AP)
Bei der ersten Runde der Präsidentschaftswahl in Ägypten kam es laut dem drittplatzierten Sabahi zu Unregelmäßigkeiten. Deshalb will er die Wahl anfechten. Ob er Erfolg hat ist allerdings zweifelhaft. Auch Ex-US-Präsident Carter hält den Wahlverlauf für "ermutigend". Die Stichwahl wird also wohl ohne Sabahi stattfinden.
Der linksnationalistische Kandidat bei der Präsidentschaftswahl in Ägypten, Hamdin Sabahi, will das Ergebnis der ersten Runde anfechten. Er werde Klage bei der Wahlkommission wegen Unregelmäßigkeiten bei dem Urnengang einreichen, sagte Sabbahi in Kairo.
Teilergebnissen zufolge ging Sabbahi als Drittplatzierter aus der ersten Runde der Wahl. Auf dem ersten Platz landete Mohammed Mursi von den Muslimbrüdern, Ex-Regierungschef Ahmad Schafik kam auf Platz zwei und zieht damit gegen Mursi .
Nach Angaben der Muslimbrüder vom Freitag kam Morsi auf 25,3 Prozent der Stimmen, Schafik auf 24 Prozent und Sabahi auf 22 Prozent. Sabbahi sagte bei einer Versammlung seiner Anhänger, die Zahl der für ihn abgegebenen Stimmen bei der Präsidentschaftswahl vom Mittwoch und Donnerstag zeige, "dass die Zukunft offen vor uns liegt". "Wir werden die Revolution zum Sieg führen."
Carter zeigt sich zufrieden
Der frühere US-Präsident Jimmy Carter, der eine Beobachterdelegation des Carter Center anführte, sagte in Kairo, der Wahlverlauf in Ägypten sei "ermutigend". Zugleich sprach er von "Zwängen" wie sie den Beobachtern seiner Organisation "nie zuvor auferlegt" worden seien. So hätten die Beobachter keinen Zugang zur Auszählung in den regionalen Wahlbüros gehabt.
"Es gibt keine Möglichkeit zu versichern, dass der gesamte Verlauf sauber war", sagte Carter. Im Allgemeinen habe es aber keine Hinweise auf die Bevorzugung eines einzelnen Kandidaten gegeben. Mögliche Unregelmäßigkeiten bezeichnete Carter als "zufällig".
Das offizielle Ergebnis der ersten Runde soll am Dienstag von der Wahlkommission bekanntgegeben werden. Wenn wie erwartet keiner der zwölf Kandidaten die absolute Mehrheit erreicht, findet am 16. und 17. Juni die Stichwahl statt. Der Sieger soll dann am 21. Juni feststehen. Danach will der seit Mubaraks Sturz im Februar 2011 regierende Militärrat die Macht abgeben.
Quelle: ntv.de, AFP