Nur "kleine Korrekturen" bis 2013 Schäuble bremst Steuerreformen
02.12.2011, 06:35 Uhr
Wieder einmal legt sich Finanzminister Schäuble mit der FDP an.
(Foto: picture alliance / dpa)
Unternehmenssteuer, Mehrwertsteuer, Steuervereinfachungen - all das stand auf der Agenda der schwarz-gelben Koalition. Doch Finanzminister Schäuble hält diese Vorhaben offenbar für nicht durchsetzbar oder schlicht zu teuer. Laut einem Medienbericht liegen die Pläne bis zum Ende der Legislaturperiode auf Eis. Die FDP ist not amused.
Die Bundesregierung will offenbar wichtige Steuervorhaben nun doch nicht mehr in dieser Legislaturperiode umsetzen. Wie die "Bild"-Zeitung unter Berufung auf Koalitionskreise schreibt, hat Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) drei Reformen auf Eis gelegt. Betroffen seien die Vorhaben zu Änderungen bei der Unternehmensbesteuerung, der Mehrwertsteuer und das zweite Paket zur Steuervereinfachung.
Zur Begründung habe es unter anderem geheißen, eine grundlegende Reform der Unternehmensbesteuerung sei für den Bund finanziell zu teuer. Die Reform der Mehrwertsteuer werde in der Regierung für politisch nicht durchsetzbar gehalten.
Finanzpolitiker von Union und FDP bestätigten der Zeitung, dass bis 2013 nicht mehr mit großen Reformen zu rechnen sei. Es gebe allenfalls Raum "für kleine Korrekturen", sagte der CDU-Bundestagsabgeordnete Matthias Middelberg. Der FDP-Bundestagsabgeordnete und Obmann im Finanzausschuss, Daniel Volk, fordert Schäuble auf, die Reformen doch noch in dieser Legislaturperiode umzusetzen. "Wir dürfen wichtige Vorhaben nicht auf die lange Bank schieben. Das erwarten die Bürger und der Mittelstand von uns."
Quelle: ntv.de, dpa