Immer neue Drohnenangriffe Selenskyj: Russland setzt auf Abnutzung
03.01.2023, 01:25 Uhr Artikel anhören
Ukraines Präsident Wolodymyr Selenskyj: "Die Erschöpfung unserer Leute, unserer Luftverteidigung, unserer Energie."
(Foto: dpa)
Russland setzt verstärkt auf Angriffe mit vergleichsweise günstigen Kamikaze-Drohnen. Der ukrainische Präsident Selenskyj sieht darin den Versuch eines Abnutzungskrieges. Moskau wolle die Ukraine erschöpfen, so Selenskyj - und ruft die Bürger zum Durchhalten auf.
Angesichts der wiederholten russischen Drohnenangriffe auf ukrainische Städte in den vergangenen Tagen warnt Ukraines Präsident Wolodymyr Selenskyj vor einem möglichen Abnutzungskrieg. "Wir haben Informationen, dass Russland einen langfristigen Angriff mit Schahed-Drohnen plant", sagte Selenskyj in seiner täglichen Videoansprache.
Russland wolle damit Abnutzung erreichen, so Selenskyj. "Die Erschöpfung unserer Leute, unserer Luftverteidigung, unserer Energie", sagte er. "Aber wir müssen und werden alles tun, damit dieses Ziel der Terroristen wie alle anderen scheitert."
Das russische Militär setzt sogenannte Kamikaze-Drohnen ein, die sich am Ende ihres Fluges senkrecht auf ihr Ziel herabstürzen. Die relativ langsamen Drohnen aus iranischer Produktion sind ein leichtes Ziel für die Flugabwehr. Allerdings sind die großen Mengen der eingesetzten unbemannten Flugapparate und die ständige Luftraumüberwachung eine große Herausforderung für die ukrainische Luftabwehr.
Dazu kommt der Kostenfaktor - eine aus billigen Teilen hergestellte Drohne muss mit teuren Waffensystemen abgeschossen werden. "Seit Jahresbeginn sind nur zwei Tage vergangen", sagte Selenskyj. "Und schon beträgt die Zahl der über der Ukraine abgeschossenen Drohnen über 80." Die russischen Militärs setzen die Drohnen überwiegend gegen ukrainische Städte ein, um dort möglichst Schäden im Energienetz anzurichten.
Quelle: ntv.de, kst/dpa