Politik

Nierenspende für seine Frau Steinmeier erfolgreich operiert

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Offenbar wohlauf: Steinmeier hat seiner Frau eine Niere gespendet.

(Foto: dpa)

Die Nierentransplantation von SPD-Fraktionschef Steinmeier für seine Frau ist offenbar geglückt. Die Operation sei erfolgreich verlaufen, nun müssen sich beide im Transplantationszentrum erholen. Steinmeier will im Oktober in die Politik zurückkehren.

Die Nieren-Operationen von SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier und seiner Ehefrau Elke Büdenbender sind nach Angaben der Mediziner geglückt. "Nach Rücksprache mit den Ärzten kann ich mitteilen, dass die gestrigen Operationen gut verlaufen sind", teilte Steinmeiers Sprecher Hannes Schwarz mit. "Beide machen zufriedenstellende Fortschritte", fügte er hinzu.

Dem 54-Jährigen Politiker war am Dienstag zunächst eine gesunde Niere entnommen worden. Anschließend wurde das Organ bei dem mehrstündigen Eingriff seiner schwer erkrankten 48-jährigen Frau eingepflanzt. Ob die Niere vom Körper angenommen wird, wird sich erst in einigen Wochen endgültig zeigen.

Auszeit bis Oktober

Steinmeier hatte am Montag angekündigt, dass er sich als Organspender für seine an einer fortgeschrittenen Nierenerkrankung leidende Frau zur Verfügung stellen werde. Ihr Gesundheitszustand habe sich in den vergangenen Wochen akut zugespitzt. Bis voraussichtlich Oktober nimmt er deshalb eine politische Auszeit. Das Ehepaar hatte sich auch wegen der langen Wartezeiten auf Organe von Verstorbenen zu einer Nieren-Lebendspende entschlossen.

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Joachim Poß übernimmt derzeit Steinmeiers Aufgaben.

(Foto: REUTERS)

Nach Angaben des Transplantationszentrums der Universität München beträgt der durchschnittliche Klinikaufenthalt des Spenders sieben bis zehn Arbeitstage, die Arbeitsunfähigkeit zwischen vier Wochen und drei Monaten. Eine Empfängerin wie Steinmeiers Frau muss bei komplikationslosem Verlauf nach diesen Angaben ein bis zwei Wochen im Transplantationszentrum bleiben. Anschließend erfolgt die Verlegung in einen Nachsorgeklinik.

SPD stellt Planungen um

Unterdessen hat die SPD weitere Weichen für die Abwesenheit ihres Fraktionschefs infolge der Nierenspende gestellt. Eine dreitägige Fraktionsklausur in der ersten September-Woche in Magdeburg wurde am Dienstag abgesagt. Stattdessen wollen die SPD-Parlamentarier in verkürzter Form unter Leitung des Interimsvorsitzenden Joachim Poß in Berlin beraten.

Anstelle von Steinmeier wird voraussichtlich Parteichef Sigmar Gabriel die Hauptrede bei der ersten Lesung des Haushalts 2011 Mitte September im Bundestag halten. In der SPD-Fraktion gab man sich zuversichtlich, dass Steinmeier bei der abschließenden Lesung des Etats im November selbst wieder im Plenum reden kann.

Quelle: ntv.de, AFP/dpa

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