Raketen auf Botschaften und ISAF Taliban-Attacke niedergeschlagen
14.09.2011, 08:49 UhrDer zweite Angriff innerhalb weniger Wochen von Kämpfern der radikal-islamischen Taliban auf die afghanische Hauptstadt Kabul wird gestoppt. Die Polizei tötet die sechs angreifenden Rebellen. Bei der Attacke schießen die Angreifer auch Raketen auf die US-Botschaft ab.
Nach mehr als 20-stündigen Gefechten haben Sicherheitskräfte den Angriff der Taliban auf das Diplomatenviertel in Kabul niedergeschlagen. Alle sechs Angreifer seien getötet worden, sagte der Sprecher des Innenministeriums in der afghanischen Hauptstadt, Sediq Sediqqi. "Wir haben das gesamte Gebäude gesichert." Die Operation sei beendet.
Die Angreifer hatten sich in einem im Bau befindlichen Hochhaus verschanzt. Von dort aus hatten sie die US-Botschaft und das Hauptquartier der Internationalen Schutztruppe Isaf beschossen.
Die genaue Opferzahl werde noch von der Polizei ermittelt, sagte Sediqqi. Nach Ministeriumsangaben aus der Nacht, als die Gefechte noch andauerten, waren zu dem Zeitpunkt mindestens sieben Menschen getötet und 17 weitere verwundet worden. Die getöteten Angreifer waren darin nicht enthalten.
Ausländische Soldaten kamen nach Angaben der Isaf nicht zu Schaden. Auch unter US-Diplomaten habe es keine Verletzten gegeben, sagte ein Sprecher der amerikanischen Botschaft.
Neue Welle der Gewalt
Die Gewalt in Afghanistan ist auf einem neuen Höhepunkt seit dem Sturz der Taliban Ende 2001 durch US-geführte Truppen. Zuletzt kamen bei einem Bombenanschlag auf einen NATO-Stützpunkt im Zentrum des Landes vier afghanische Zivilisten ums Leben. 77 US-Soldaten wurden dabei verletzt. Mitte August verübten die Taliban einen Anschlag auf das britische Kulturzentrum, bei dem neun Menschen starben.
NATO-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen erklärte in Brüssel, die Angriffe der Taliban sollten die Übergabe der Sicherheitsverantwortung von den NATO-Truppen an die Afghanen vereiteln. Dies werde aber nicht gelingen. Die USA wollen ihre rund 100.000 Mann bis Ende 2014 aus dem Land abziehen.
Quelle: ntv.de, dpa/rts