Politik

Protest gegen Behandlung in Haft Timoschenko tritt in Hungerstreik

Timoschenko soll es nach Auskunft deutscher Ärzte  schlecht gehen.

Timoschenko soll es nach Auskunft deutscher Ärzte schlecht gehen.

(Foto: dpa)

Die inhaftierte ukrainische Oppositionsführerin Timoschenko verweigert seit dem 20. April die Nahrungsaufnahme. Die 51-Jährige protestiert damit gegen ihre Behandlung durch das Personal der Haftanstalt und durch Ärzte.

Aus Protest gegen ihre Haftbedingungen ist die erkrankte ukrainische Ex-Regierungschefin Julia Timoschenko in einen Hungerstreik getreten. Nach einem erzwungenen Transport in eine Klinik der Ex-Sowjetrepublik weise der Körper der Oppositionsführerin schwere Blutergüsse auf, sagte ihr Verteidiger Sergej Wlassenko nach Angaben der Agentur Interfax.

Um gegen die Behandlung durch das Personal der Haftanstalt und Ärzte in Charkow zu protestieren, nehme Timoschenko bereits seit dem 20. April keine Nahrung mehr zu sich, sagte Wlassenko. Ärzte der Berliner Charité hatten die 51-Jährige in der Stadt rund 450 Kilometer östlich von Kiew untersucht und als sehr krank bezeichnet.

Gegen den Willen ins Krankenhaus

Die Staatsanwaltschaft von Charkow räumte ein, dass die über starke Rückenschmerzen klagende Timoschenko am vergangenen Freitag gegen ihren Willen in das Krankenhaus gebracht worden sei. Die Inhaftierte sei "unter Anwendung physischer Gewalt in den Krankenwagen getragen und in die Klinik gefahren" worden, sagte Staatsanwalt Gennadi Tjurin. Dies gestatteten ukrainische Gesetze.

Timoschenko war im Oktober 2011 in einem als politisch motiviert kritisierten Prozess wegen angeblichen Amtsmissbrauchs zu sieben Jahren Haft verurteilt worden. Seit vergangenem Donnerstag wird gegen sie zudem in einem zweiten Verfahren wegen Steuerhinterziehung und Veruntreuung verhandelt.

Quelle: ntv.de, dpa/AFP

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