Wieder Dioxin-Verdacht Tonnenweise Tierfutter gesperrt
09.11.2011, 17:24 UhrErneut wird hochgiftiges Dioxin in Tierfutter nachgewiesen. Betroffen sind zehntausende Tonnen Zuckerrüben-Pellets vor allem in Sachsen-Anhalt. Damit ist erstmals seit dem Dioxin-Skandal vor rund einem Jahr das Ultragift wieder in die Lebensmittelkette gelangt.
In Sachsen-Anhalt sind wegen des Verdachts auf eine Dioxin-Belastung rund 31.000 Tonnen Tierfutter gesperrt worden. Die Zuckerrüben-Pellets aus einer Zuckerfabrik in Könnern im Salzlandkreis dürften nicht mehr verfüttert werden, teilte das Umweltministerium in Magdeburg mit. Betroffen seien auch weitere 3700 Tonnen, die in andere Bundesländer geliefert wurden.
Die Pellets werden vor allem an Kühe verfüttert. Die überhöhte Dioxin-Belastung hatte die Firma bei Kontrollen . Erste amtliche Untersuchungen zeigten aber keine Überschreitung der Grenzwerte. Auch in einer Fabrik des Herstellers in Euskirchen in Nordrhein-Westfalen waren überhöhte Werte aufgetaucht.
Ministerium verschweigt Hersteller-Namen
In Mecklenburg-Vorpommern sollen 35 Tonnen Futter wegen des Verdachts auf Dioxin entsorgt werden. Laut Agrarministerium in Schwerin enthielten mindestens vier Tierhaltungen Futtermittel mit Zuckerrübenschnitzeln, die aus den möglicherweise dioxinbelasteten Chargen stammen. Insgesamt seien rund 88 Tonnen des verdächtigen Futters in das Bundesland geliefert worden, 35 Tonnen davon seien noch vorhanden. Diese würden unter Aufsicht der Überwachungsbehörde für Futtermittel durch den Lieferanten entsorgt. Das Ministerium wollte den .
Im Agrarministerium hieß es weiter, für die bereits verfütterten Mengen sei eine Risikoanalyse erfolgt. Damit sei eine mögliche Belastung der fertigen Futterrationen errechnet worden. Es gebe keine Ansatzpunkte, die auf eine mögliche Grenzwertüberschreitung bei Lebensmitteln hinweisen.
Das als Seveso-Gift bekanntgewordene Dioxin kann tödlich wirken. Andere Dioxine lösen Chlorakne aus oder beschleunigen das Wachstum von Krebstumoren.
Quelle: ntv.de, dpa