Politik

Luftangriff auf Boko-Haram-Führung "Totgesagter" Chef wohl schwer verwundet

Abubakar Shekau wurde steckbrieflich gesucht.

Abubakar Shekau wurde steckbrieflich gesucht.

(Foto: REUTERS)

Boko Haram terrorisiert seit Jahren die Bevölkerung Nigerias und will dort einen islamischen Staat errichten. Ihr Anführer Shekau sowie drei seiner Kommandeure sollen bei einem Angriff der Armee "tödlich verwundet" worden sein. Doch diese Berichte gab es schon häufiger.

Die nigerianische Armee hat nach eigenen Angaben den Anführer der Islamistengruppe Boko Haram bei einem Luftangriff schwer verletzt. Abubakar Shekau sei bei dem Angriff am vergangenen Freitag an der Schulter "tödlich verwundet" worden, erklärte Armeesprecher Sani Usman erst jetzt. Zudem seien die Rebellenkommandeure Abubakar Mubi, Malam Nuhu und Malam Hamman bei dem Angriff auf ein Boko-Haram-Lager in einem Wald im Nordosten Nigerias getötet worden.

Der Boko-Haram-Führer Shekau war bereits wiederholt für tot erklärt worden, doch erwiesen sich die Berichte immer als falsch. Erst vor einer Woche war ein Video veröffentlicht worden, in dem Shekau die andauernden Berichte über seinen Tod zurückwies. Auf den Aufnahmen wirkte Shekau kräftiger und ruhiger als in früheren Videos. Shekau hatte die Führung der sektenartigen Extremistengruppe übernommen, nachdem ihr Gründer Mohammed Yusuf 2009 vom Militär getötet worden war.

Boko Haram kämpft seit 2009 im mehrheitlich muslimischen Norden Nigerias für einen islamischen Staat. In dem Konflikt wurden mehr als 20.000 Menschen getötet und 2,6 Millionen weitere zur Flucht aus ihren Häusern gezwungen. Nach der Ausweitung des Konflikts auf die Nachbarländer Kamerun, Niger und Tschad griffen diese militärisch ein und drängten die Rebellengruppe deutlich zurück. Dafür setzt Boko Haram nun aber verstärkt auf Anschläge auf die Zivilbevölkerung.

Quelle: ntv.de, ppo/AFP

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