Politik

Kellyanne Conway verlässt Stab Trump verliert seine treueste Beraterin

Kellyanne Conway ist die erste Frau, die als Wahlkampfmanagerin einen US-Präsidentschaftskandidaten zum Sieg geführt hat.

Kellyanne Conway ist die erste Frau, die als Wahlkampfmanagerin einen US-Präsidentschaftskandidaten zum Sieg geführt hat.

(Foto: imago images/TT)

Den kommenden Wahlkampf muss Donald Trump ohne seine große Fürsprecherin Kellyanne Conway bestreiten. Die Beraterin des US-Präsidenten verlässt das Weiße Haus aus privaten Gründen. Ihr Ehemann, ein entschiedener Trump-Gegner, zieht sich ebenfalls aus dem politischen Geschehen zurück.

Kellyanne Conway, Beraterin des US-Präsidenten Donald Trump, ist aus privaten Gründen von ihrem Amt zurückgetreten. Ende des Monats werde sie das Weiße Haus verlassen, um sich auf ihre Familie zu konzentrieren, erklärte Conway in einem Statement. Der Zeitpunkt kommt denkbar ungünstig für Trump - am 3. November steht er gegen Joe Biden zur Wiederwahl.

Conway zählt zu Trumps loyalsten Weggefährten und hatte bereits erfolgreich als Wahlkampf-Managerin 2016 an dessen Seite agiert. Zuvor hatte sie für den texanischen Senator Ted Cruz gearbeitet. Als dieser das Rennen um den Präsidentschaftsanwärter der Republikaner verließ, wechselte Conway in das Wahlkampf-Team von Trump. Nachdem Wahlkampf-Manager Paul Manafort im August 2016 zurückgetreten war, übernahm Conway dessen Position.

In ihrem Statement würdigte sie noch einmal die Errungenschaften des Präsidenten. "Die Führung von Präsident Trump hat messbare, positive Auswirkungen auf den Frieden und den Wohlstand der Nation und auf Millionen von Amerikanern, die sich nicht mehr vergessen fühlen", schrieb sie. Beim bevorstehenden Parteitag der Republikaner soll sie als Fürsprecherin Trumps auf der Bühne stehen - nach ihrem Rücktritt ist ein Auftritt jedoch ungewiss.

Zu größerer Bekanntheit über die Landesgrenzen hinaus gelangte Conway durch den von ihr geprägten Begriff der "alternativen Fakten". Mit dem Begriff suchte sie kurz nach Trumps Amtsantritt im Januar 2017 zu rechtfertigen, dass der damalige Präsidentensprecher Sean Spicer stark übertreibende Aussagen zu den Teilnehmerzahlen an Trumps Vereidigung gemacht hatte. Kritiker des Präsidenten sahen das Wort von den "alternativen Fakten" als Beleg dafür, dass der Präsident und sein Team Falschbehauptungen und Verdrehungen von Fakten zur Grundlage ihrer Außendarstellung gemacht hatten.

Weniger Drama, mehr Mama

Die bisherige Trump-Beraterin und ihr Ehemann George Conway sind eines der interessanten "politischen" Ehepaare in Washington. George Conway ist entschiedener Trump-Kritiker und hatte stets betont, er halte Trump "für sein Amt geistig ungeeignet". Zudem ist er Teil des Lincoln Project, einer Gruppe von Republikanern, die sich gegen den US-Präsidenten formiert hat. Die Gruppe werde Conway nach eigenen Angaben jedoch verlassen. Trump hatte ihn dagegen als "Ehemann aus der Hölle" bezeichnete.

"Wir sind bei vielen Dingen nicht einer Meinung, aber einig bei dem, was am wichtigsten ist: die Kinder", schrieb Kellyanne Conway in ihrer Erklärung. Ihre vier Kinder würden in ein neues Schuljahr starten und Homeschooling sei eine besondere Herausforderung in diesen Zeiten. Mit der Zeit werde sie zukünftige Pläne bekannt geben. "Im Moment und für meine geliebten Kinder wird es weniger Drama und mehr Mama geben", schrieb sie.

Neben den regelmäßigen Disputen mit ihrem Mann sorgte zuletzt auch ein Streit mit ihrer Tochter für Ärger im Hause Conway. Tochter Claudia hatte das Engagement ihrer Mutter für US-Präsident Trump auf Twitter heftig kritisiert. "Der Job meiner Mutter hat mein Leben ruiniert. Es ist herzzerreißend, dass sie diesen Weg nach Jahren des Leidens ihrer Kinder weiter beschreitet. Egoistisch. Es geht nur um Geld und Ruhm, meine Damen und Herren", schrieb die 15-Jährige.

Quelle: ntv.de, mba/AFP

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