Politik

Zinke geht zum Jahreswechsel Trump verliert seinen Innenminister

Der begeisterte Großwildjäger Zinke war unter anderem in die Schlagzeilen geraten, weil er ohne Absprache mit Trump, ein Einfuhrverbot für Trophäen aufhob.

Der begeisterte Großwildjäger Zinke war unter anderem in die Schlagzeilen geraten, weil er ohne Absprache mit Trump, ein Einfuhrverbot für Trophäen aufhob.

(Foto: AP)

In den USA ist der Innenminister vor allem für Naturschutzaufgaben zuständig. Trumps Mann auf diesem Posten widmete sich dabei vor allem der Verkleinerung von Schutzgebieten. Nach mehreren Skandalen muss er nun gehen.

US-Präsident Donald Trump muss sich nach einem Stabschef nun auch einen neuen Innenminister suchen: Trump teilte auf Twitter mit, Innenminister Ryan Zinke scheide zum Jahresende aus. Er werde in der kommenden Woche einen Nachfolger benennen. Zinke, ein früherer Elite-Soldat und Abgeordneter aus dem Bundesstaat Montana, war zuletzt wegen der Nutzung von Charter-Flügen und einem Immobiliengeschäft in die Kritik geraten.

Ab Januar haben die oppositionellen Demokraten die Mehrheit im Repräsentantenhaus. Sie hatten sich bereits auf Zinke eingeschossen. Die "Washington Post" berichtete, Zinke habe unter wachsendem Druck des Weißen Hauses seinen Rücktritt eingereicht.

In den USA ist der Innenminister vor allem für die Verwaltung des bundeseigenen Landes zuständig. Das Ministerium entscheidet etwa darüber, ob Naturschutzgebiete ausgewiesen werden oder ob Energiegewinnung wie Fracking erlaubt ist. Die innere Sicherheit ist Aufgabe des Heimatschutzministeriums. Zinke war im März 2017 vom Senat im Amt bestätigt worden und gehört damit zu den Ministern, die sich lange unter Trump gehalten haben.

Ein Liebling der Energiebranche

Zinke setzte sich im Sinne Trumps für eine Ausweitung von Ölbohrungen und Kohleminen ein, indem er Pachtverträge erweiterte, Nutzungsgebühren senkte und den Umweltschutz einschränkte. Er verkleinerte Schutzgebiete im Bundesstaat Utah auf einen Bruchteil ihrer ursprünglichen Größe und setzte sich für Ölbohrungen in der Arktis, im Pazifik und im Atlantik ein. Damit avancierte er zum Liebling der Energie- und Bergwerksbranche, während er sich unter Umweltschützern erbitterte Feinde machte.

Seit Trump im Weißen Haus regiert, hat es Dutzende Personalwechsel gegeben - zu den aufsehenerregendsten gehörte die angeblich per Twitter erfolgte Entlassung von Außenminister Rex Tillerson im März. Erst im November hatte Trump seinen Justizminister Jeff Sessions zum Rücktritt gedrängt. Frühere Mitarbeiter des Weißen Hauses haben in Insider-Berichten ein Bild von chaotischen Zuständen gezeichnet.

Am Freitagabend kündigte Trump an, er werde den zentralen Job seines Stabschefs im Weißen Haus kommissarisch mit seinem bisherigen Haushaltsdirektor Mick Mulvaney besetzen. Trump hatte vor einer Woche verkündet, er werde sich zum Jahresende von seinem derzeitigen Stabschef John Kelly trennen. Der Chef des Stabes ist eine Art rechte Hand des Präsidenten. Das Amt ist einer der einflussreichsten Posten in Washington, für den man nicht gewählt werden muss. Als Favorit für die Nachfolge Kellys galt der Stabschef von Vizepräsident Mike Pence, Nick Ayers. Der teilte dann aber mit, er werde das Weiße Haus verlassen.

Quelle: ntv.de, mbo/dpa/rts

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen