US-Sicherheitsberater entsetzt Russland soll verschleppte Kinder auf Adoptionsseiten anbieten
13.06.2024, 07:40 Uhr Artikel anhören
Tausende ukrainische Kinder soll Russland verschleppt haben.
(Foto: -/ukrin/dpa)
Bei seinem Krieg gegen die Ukraine plündert Russland, was das Zeug hält. Dabei verschleppt es offenbar auch zahlreiche Kinder. Berichten zufolge stehen einige von ihnen nun auf russischen Adoptionsseiten. US-Sicherheitsberater Sullivan nennt es "verabscheuungswürdig und entsetzlich".
Den USA liegen nach eigenen Angaben glaubwürdige Berichte vor, nach denen entführte ukrainische Kinder in Russland auf Adoptions-Webseiten angeboten werden. Der nationale Sicherheitsberater Jake Sullivan bezeichnet dies als "verabscheuungswürdig und entsetzlich".
Die "Financial Times" hatte zuvor über verschleppte Kinder berichtet, die in Russland zur Adoption freigegeben würden. Wie sie schreibt, habe sie vier ukrainische Kinder auf einer russischen Adoptionswebseite identifiziert. Bei einem der Kinder werde eine falsche Identität angezeigt - ein russischer Name und ein falsches Alter. Bei keinem der Kinder werde erwähnt, dass sie aus der Ukraine stammen.
Bei der "Financial Times" heißt es weiter, die Kinder seien aus staatlichen Heimen entführt worden und von ihren Erziehungsberechtigten und Verwandten getrennt worden, als zahlreiche Städte im Süden und Osten der Ukraine im Jahr 2022 unter russische Kontrolle fielen. Die Kinder im Alter zwischen 8 und 15 Jahren befänden sich in der russischen Region Tula nahe Moskau, sowie in der Region Orenburg, die an Kasachstan grenzt. Eines der Kinder sei auf die besetzte Halbinsel Krim gebracht worden. Siebzehn weitere ukrainische Kinder auf der Adoptionswebseite wurden dem Bericht zufolge kürzlich bei einer Untersuchung der "New York Times" identifiziert und stammen demnach aus einem Kinderheim in Cherson.
Tausende ukrainische Kinder nun in Russland
Nach ukrainischen Schätzungen hat Russland fast 20.000 Kinder im Krieg entführt, zurückholen konnte man nur wenige Hundert. Gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin sowie gegen dessen sogenannte Kinderrechtsbeauftragte, Maria Lwowa-Belowa, hatte der Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag 2023 deswegen einen Haftbefehl ausgestellt. Der Kreml weist den Vorwurf zurück.
Moskau hat dagegen nach eigenen Angaben vom Juli vergangenen Jahres seit Beginn der großangelegten Invasion mehr als 700.000 ukrainische Kinder "in Sicherheit gebracht", wie es hieß. Der überwiegende Teil der Kinder sei mit Eltern oder Verwandten angekommen.
Quelle: ntv.de, ghö/hul