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"Ein historischer Moment" Wales bekommt erstmals schwarzen Regierungschef

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Vaughan Gething

Vaughan Gething

(Foto: picture alliance/dpa/PA Wire)

Wales hat einen neuen Regierungschef. Und zumindest was die Parteiangehörigkeit betrifft, setzt sich eine inzwischen mehr als 100-jährige Tradition fort: Labour stellt den Ersten Minister. Doch die Wahl von Vaughan Gething ist für die Geschichtsbücher.

Das britische Wales bekommt erstmals einen schwarzen Regierungschef. Nach seinem Wahlsieg sagte Vaughan Gething, er habe "die Ehre, der erste schwarze Anführer eines europäischen Landes" zu werden. Der 50-Jährige soll voraussichtlich am Mittwoch als walisischer Regierungschef vereidigt werden. Der bisherige Amtsinhaber Mark Drakeford hatte im Dezember seinen Rücktritt angekündigt.

"Heute schlagen wir ein neues Kapitel in der Geschichte unserer Nation auf. Eine Geschichte, die wir gemeinsam schreiben", sagte Gething vor Mitgliedern seiner Labour-Partei in der walisischen Hauptstadt Cardiff nach seinem Wahlsieg. Auch der Labour-Chef im Vereinigten Königreich, Keir Starmer, maß Gethings bevorstehender Amtsübernahme eine große historische Bedeutung zu. "Seine Ernennung als Erster Minister von Wales, dem ersten schwarzen Anführer im Vereinigten Königreich, wird ein historischer Moment sein, der vom Fortschritt und den Werten des modernen Wales zeugt", erklärte Starmer.

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Gething kam im südafrikanischen Sambia als Sohn eines Weißen aus Wales und einer Sambierin zur Welt. Nach seiner Vereidigung werden drei der vier Regierungschefs der britischen Landesteile nicht-weiße Politiker sein: der schottische Regierungschef Humza Yousaf ist Sohn pakistanischer Einwanderer, der Regierungschef von England und Großbritannien, Rishi Sunak, ist indischstämmig. In Nordirland hat die seit Anfang Februar amtierende Regierungschefin Michelle O'Neill damit Geschichte geschrieben, dass sie die erste irische Nationalistin in dem Amt ist.

Labour stellt seit mehr als 100 Jahren durchgehend die Regierungschefs von Wales mit gut 3,1 Millionen Einwohnern. Die Partei steht mit ihrer liberalen Politik oft im Gegensatz zur konservativen Zentralregierung in London. Die Regionalregierung hat weitreichende Vollmachten, etwa in der Umwelt- und Bildungspolitik sowie teilweise bei den Steuern.

Quelle: ntv.de, jwu/AFP/dpa

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