Politik

Ex-Wahlkampfmanager hat Theorie War Trumps Empathie-Mangel das Problem?

Donald Trump hat ein Empathieproblem, sagt sein früherer Wahlkampfmanager.

Donald Trump hat ein Empathieproblem, sagt sein früherer Wahlkampfmanager.

(Foto: picture alliance/dpa/AP)

Bei den Präsidentschaftswahlen in den USA holte Präsident Trump mehr Stimmen als 2016 - und doch verlor er. Sein einstiger Wahlkampfmanager meint, wenn er eine Sache anders gemacht hätte, wäre sogar ein Erdrutschsieg möglich gewesen.

Der amtierende US-Präsident Donald Trump hätte nach Ansicht seines ehemaligen Wahlkampfmanagers mit einem "Erdrutschsieg" gegen Joe Biden gewinnen können, hätte er in der Corona-Pandemie Einfühlungsvermögen gezeigt. "Ich denke, die Menschen hatten Angst", sagte Brad Parscale am Dienstag (Ortszeit) in einem Interview des Senders Fox News. Es sei ein Fehler gewesen, auf die Wiedereröffnung der Wirtschaft zu dringen, während die Menschen Angst gehabt hätten.

Brad Parscale leitete Trumps Wahlkampf bis Mitte des Jahres - dann wurde er abgesetzt.

Brad Parscale leitete Trumps Wahlkampf bis Mitte des Jahres - dann wurde er abgesetzt.

(Foto: picture alliance / Albin Lohr-Jo)

Parscale äußerte die Vermutung, dass viele potenzielle Wähler einen einfühlsamen Präsidenten erleben wollten, was er Trump auch gesagt habe. "Er wählte einen anderen Weg." Trump hat die Gefahr des Coronavirus oft heruntergespielt und entgegen dem Rat von Gesundheitsexperten sowohl im Weißen Haus als auch im Wahlkampf Versammlungen mit einer Vielzahl an Leuten abgehalten. Er tat dies auch, nachdem er Anfang Oktober selbst an Covid-19 erkrankte und deswegen im Krankenhaus behandelt wurde.

Parscale leitete bis Mitte Juli Trumps letztlich gescheiterte Bemühungen um die Wiederwahl und wurde durch Bill Stepien ersetzt. Seine Absetzung sei für ihn überraschend gekommen, sagte Parsacale. "Niemand hatte mir gesagt, dass ich etwas an meiner Arbeit ändern sollte." Die Entscheidung habe ihn verletzt.

Biden setzte voll auf Empathie

Die USA sind so hart von der Corona-Pandemie getroffen worden wie kein anderes Land der Welt. Fast 14 Millionen Infektionen wurden registriert, etwa 270.000 Menschen starben. Das Thema beherrschte den Wahlkampf. Der Wahlsieger Biden griff Trump für sein Management der Pandemie scharf an und warf ihm vor, nicht auf den Rat von Wissenschaftlern und Experten zu hören.

Zudem stellte er Empathie und Einfühlungsvermögen in den Mittelpunkt seines Wahlkampfs. Er präsentierte sich als Zuhörer, der den Schmerz der Menschen versteht. So erwähnte er beispielsweise oftmals "die leer bleibenden Plätze am Küchentisch", mit denen die Angehörigen von verstorbenen Covid-19-Erkrankten klarkommen müssten. Seine von persönlichen Schicksalsschlägen geprägte Biografie verlieh ihm dabei Glaubwürdigkeit. In jungen Jahren waren seine Frau und eine Tochter tödlich verunglückt, 2015 starb einer seiner erwachsenen Söhne an einem Hirntumor.

Quelle: ntv.de, vpe/dpa

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