USA 2016 Was sind Delegierte und Super-Delegierte?
12.04.2015, 13:42 Uhr
Nominierungsparteitag der Demokraten im Juli 2012: Obama ist gewählt, es ist Zeit für Konfetti.
Die meisten Delegierten für die Nominierungsparteitage werden bei den Vorwahlen bestimmt und müssen als "pledged delegates", als gebundene Delegierte, für einen bestimmten Kandidaten votieren.
Bei den Demokraten gibt es neben den "pledged delegates" noch die so genannten "unpledged PLEOs". Die Abkürzung steht für "party leaders and elected officials", also Parteifunktionäre und Mandatsträger, darunter auch ehemalige Präsidenten und Vizepräsidenten. Die PLEOs sind auch als "super delegates" bekannt. Das Attribut "unpledged" weist darauf hin, dass sie "ungebunden" sind - sie können frei entscheiden, wen sie wählen.
Die demokratischen Super-Delegierten wurden nach der Wahl von 1980 eingeführt, nachdem der demokratische Amtsinhaber Jimmy Carter gegen Ronald Reagan verloren hatte. Die Parteispitze wollte sich ein Mitspracherecht im Auswahlprozess sichern. 2008 geriet das System der Super-Delegierten jedoch in die Kritik, weil es eine Zeitlang so aussah, als könnten sie das Rennen zwischen Barack Obama und Hillary Clinton entscheiden. Denn immerhin ein Fünftel der Abstimmungsberechtigten beim Nominierungsparteitag waren Super-Delegierte, bei denen der Verdacht nahe lag, sie könnten für Clinton stimmen.
Auch bei den Republikanern gibt es Super-Delegierte, allerdings deutlich weniger. Sie heißen "RNC delegates", sind also Mitglieder des Republican National Committee, der Bundesspitze der Republikaner. Jeder Bundesstaat entsendet drei RNC-Delegierte und kann selbst entscheiden, ob diese gebunden oder ungebunden abstimmen.
Quelle: ntv.de, hvo