Jüngste ist neun Monate alt Zahl der Hamas-Geiseln laut Israel doch höher
27.10.2023, 12:55 Uhr Artikel anhören
Menschen protestieren für die Freilassung der Hamas-Geiseln auf dem Bebelplatz in Berlin.
(Foto: picture alliance/dpa)
Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben bislang die Familien von 229 Geiseln über deren Verschleppung informiert. Das sind mehr als bislang angenommen. Die Zahl könne noch weiter nach oben gehen, denn es gebe immer noch rund 100 Vermisste, heißt es.
Die Zahl der im Gazastreifen von der Terrorgruppe Hamas festgehaltenen Geiseln ist höher als bisher von Israel angenommen. Man habe bis zum heutigen Freitag die Familien von 229 Geiseln informiert, sagte der israelische Armeesprecher Daniel Hagari. Das sind fünf mehr als noch am Vortag angegeben. Es werde erwartet, dass die Zahl noch steigen könnte, hieß es.
Die vier von der islamistischen Hamas bereits freigelassenen Geiseln sind nach Militärangaben bei der Zahl nicht mit eingerechnet. Nach israelischen Informationen sind unter den Geiseln Bürger von 25 Staaten, darunter auch Deutsche. Angehörige deutscher Hamas-Geiseln hatten am Mittwoch vor der deutschen Botschaft in Tel Aviv mit einer Protestaktion an das Schicksal ihrer Liebsten erinnert. Die jüngste Geisel ist nach israelischen Informationen neun Monate, die wohl älteste 85 Jahre alt.
Hamas-Terroristen hatten am 7. Oktober Israel überfallen und im Grenzgebiet Massaker angerichtet. Israel hat seither mehr als 1400 Tote zu beklagen. Darunter sind laut Hagari auch 310 Soldaten. Seitdem bombardiert Israel Hamas-Stellungen im Gazastreifen und hat auch immer wieder Bodentruppen für kurze Kommandoaktionen in das Gebiet entsendet. Eine groß angelegte Bodenoffensive ist bisher ausgeblieben.
Fast drei Wochen nach dem Massaker gibt es laut einer Regierungssprecherin noch immer rund 100 Vermisste, deren Schicksal ungeklärt ist. Wegen des schlimmen Zustands vieler Leichen ist auch die Identifikation noch nicht abgeschlossen. Unter den Getöteten und Vermissten sind nach israelischen Angaben Bürger von mehr als 40 Ländern.
Quelle: ntv.de, ysc/dpa