Kenia greift Somalia an Zivilisten sterben bei Luftangriff
30.10.2011, 22:38 UhrBei einem Luftangriff im Süden Somalias werden mehrere Zivilisten getötet. Nach Berichten von Augenzeugen soll ein mutmaßliches kenianisches Flugzeug ein Ziel in der Nähe eines Lagers bombardiert haben, in dem Mitglieder der islamistischen Shebab-Miliz Essen an Flüchtlinge ausgaben.
Bei einem kenianischen Luftangriff in Südsomalia sind nach Angaben von Ärzten mindestens drei Zivilisten getötet worden. Wie die Organisation Ärzte ohne Grenzen mitteilte, wurden zudem mehr als 50 Menschen verletzt, als eine Bombe ein Flüchtlingslager traf. Die kenianische Armee erklärte, bei dem Angriff seien ausschließlich Shebab-Mitglieder getötet worden.
Der Angriff erfolgte in der südsomalischen Stadt Jilib. Seine Kollegen hätten von 52 Verletzten und drei Toten gesprochen, sagte MSF-Vertreter Gautam Chapperjee. Alle Opfer seien Zivilisten, vor allem Frauen und Kinder. In einer offiziellen Mitteilung der Ärzte-Organisation hieß es, ein MSF-Team in Marare, 50 Kilometer von Jilib entfernt, behandle "dutzende Verletzte nach einem Luftangriff auf Jilib, der gegen 13.30 Uhr am Sonntag ein Flüchtlingslager traf".
Auch ein Augenzeuge sprach von drei getöteten Zivilisten. Eine der Bomben sei "sehr nah" an dem Lager explodiert, wo Mitglieder der Shebab-Miliz Essen ausgeben, sagte Abdikadim. "Mehrere Menschen starben, ich habe drei gesehen." Ein anderer Augenzeuge sagte, am Nachmittag seien mindestens vier schwere Explosionen innerhalb und außerhalb von Jilib zu hören gewesen. "Mindestens fünf Zivilisten wurden an einer Essens-Ausgabestelle getötet, wo eine Bombe explodierte", sagte Moalim Isak.
Kenia hatte Mitte Oktober Truppen über die Grenze nach Somalia geschickt und seitdem auch mehrmals Luftangriffe geflogen. Die Militäraktionen zielen auf die Shebab-Miliz, die für die Entführung mehrerer Ausländer in Kenia verantwortlich gemacht wird.
Quelle: ntv.de, AFP