Gamer sind genervt Bitcoin-Hype macht Grafikkarten zur Mangelware

Momentan sind Grafikkarten absolut gefragt.
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Der Markt für GeForce- und Radeon-Grafikkarten von Nvidia und AMD ist leer. Wer sich ein aktuelles Modell kaufen möchte, findet nichts oder zahlt horrende Aufpreise bei Ebay. Wie hängt die Grafikkarten-Knappheit mit dem Bitcoin-Hype zusammen? Und wo gibt es trotzdem welche?
Gamer sind genervt. Wer eine aktuelle Grafikkarte von Nvidia oder AMD kaufen möchte, schaut schon seit Wochen in die Röhre. Laut den Herstellern könnte die Knappheit noch bis Mitte des Jahres anhalten. Gründe sind die coronabedingten Produktionsrückstände in China und der aktuell grassierende Mikrochip-Mangel. Vor allem ist aber der Hype um die Kryptowährung Bitcoin schuld. Um diese zu schürfen, setzen Rechenzentren mittlerweile möglichst viele leistungsstarke Grafikkarten im Verbund ein. Diese berechnen dann Bitcoins statt Spiele.
So will Nvidia den Kauf von Grafikkarten wieder möglich machen
Ein Ärgernis, dem der Hersteller Nvidia jetzt zu Leibe rückt. Zum einen entwickelt Nvidia spezielle Chips zum Bitcoin- und Ethereum-Mining. Zum anderen erkennt die brandneue GeForce RTX 3060, wenn sie zum Schürfen eingesetzt wird und halbiert die Hashrate. Sie wird also für Bitcoin-Schürfer unrentabel.
Dies gilt allerdings nicht für die potenteren Grafikkarten, die trotzdem eine Seltenheit auf dem Markt bleiben. Dazu zählen:
- Nvidia GeForce RTX 3090, 3080 & 3070
- AMD Radeon RX 6900 & 6800
Grafikkarten kaufen: Der Umweg über den Komplett-PC
Wer dennoch unbedingt eine dieser Grafikkarten haben möchte, schaut auf PC-Komplettsysteme, in denen sie verbaut sind und aus denen sie sich ausbauen lassen. Denn die Einzelpreise der Grafikkarten rangieren momentan auf dem Niveau von Komplett-PCs. Ein PC mit einer der gefragten Grafikkarten ist teuer. Darum sollte man die folgenden Punkte im Blick behalten, falls man ihn nutzen oder die übrigen Komponenten verkaufen möchte:
- Wie schnell ist der Prozessor?
- Wie viel Arbeitsspeicher ist verbaut?
- Wie groß ist die Festplatte?
- Welches Zubehör ist dabei?
Aldi-PC mit GeForce RTX 3070
Das aktuellste Beispiel ist der Gaming-PC Medion Erazer Engineer X10, den es ab dem 25. Februar beim Discounter Aldi gibt. Er hat eine GeForce RTX 3070 und kann sich auch sonst sehen lassen:
- Prozessor: Intel Core i7-10700
- Festplatte: 1 Terabyte SSD
- Arbeitsspeicher: 32 Gigabyte DDR4
- Grafikkarte: Nvidia GeForce RTX 3070
Die aufgerufenen 1.499 Euro sind dafür in Ordnung, trotz fehlender Tastatur. Erfahrungsgemäß sind solche Angebote bei Aldi aber sehr schnell vergriffen. Bei Medion selbst gibt es den PC stressfreier und schon jetzt, dafür aber auch mit Aufpreis.
Alternativen zum Aldi-PC mit RTX 3070
Auch abseits von Aldi gibt es noch Komplett-PCs mit den begehrten neuen Grafikkarten. Das identische Set-up im Vergleich zum Aldi-PC gibt es nur bei Medion. Aber wenn es sowieso nur darum geht, an die einzeln nirgendwo verfügbare Grafikkarte zu kommen, sind diese Rechner eine Alternative.
Systemtreff-Gaming-PC mit GeForce RTX 3070
Der Rechner ist bei Amazon 90 Euro günstiger als der Aldi-PC, beherbergt aber trotzdem eine GeForce RTX 3070. Dafür müssen Käufer sich aber mit einem anderen Prozessor und halbiertem Arbeitsspeicher und SSD-Festplattenplatz begnügen.
- Prozessor: Intel Core i5-10400F
- Festplatte: 512 Gigabyte SSD
- Arbeitsspeicher: 16 Gigabyte DDR4
- Grafikkarte: Nvidia GeForce RTX 3070
RTX 3070 im Megaport-PC
Der PC kostet bei Media Markt 70 Euro mehr als der Medion-Rechner und enthält ebenfalls eine RTX 3070. Trotz Aufpreis sind die restlichen Komponenten aber im Vergleich nicht so leistungsstark.
- Prozessor: AMD Ryzen 5 3600X
- Festplatte: 240 Gigabyte SSD + 1.000 Gigabyte HD
- Arbeitsspeicher: 16 Gigabyte DDR4
- Grafikkarte: Nvidia GeForce RTX 3070
Acer Predator Orion 3000 mit RTX-Power
Für 100 Euro mehr als das Aldi-Angebot gibt’s bei Saturn den Acer Predator Orion 3000 mit GeForce RTX 3070. Bis auf den halbierten Arbeitsspeicher ist das Gerät mit dem Medion-PC auf Augenhöhe.
- Prozessor: Intel Core i7-10700
- Festplatte: 1 Terabyte SSD
- Arbeitsspeicher: 16 Gigabyte DDR4
- Grafikkarte: Nvidia GeForce RTX 3070
Wer auf der Suche nach einer neuen Grafikkarte ist und wegen der anhaltenden Knappheit durch Bitcoin-Schürfer zum Komplett-PC greifen möchte, findet also auch abseits von Aldi interessante Geräte zu ähnlichen Preisen, aus denen sich die High-End-Karte GeForce RTX 3070 ausbauen lässt.
Quelle: ntv.de