Baden-WürttembergUmfrage: Rektoren sehen Sanierungsbedarf an Schulen im Land

Kaputte Klos, undichte Fenster oder feuchte Stellen an der Decke: An den Schulen im Land gibt es nach Einschätzung von Schulleitern großen Sanierungsbedarf. Nun hofft man auf das Sondervermögen.
Stuttgart (dpa/lsw) - Marode Toiletten, undichte Fenster, kaputte Türen - eine Mehrheit der Rektorinnen und Rektoren im Südwesten sieht an ihren Schulen großen Modernisierungsbedarf. In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag des Lehrerverbands VBE gaben gut zwei Drittel der Befragten im Land (69 Prozent) an, dass an der eigenen Schule Sanierungsmaßnahmen notwendig seien. An der bundesweiten Umfrage nahmen gut 250 Schulleiterinnen und Schulleiter aus Baden-Württemberg teil.
Viele halten zudem räumliche Veränderungen an ihren Schulen für nötig, um modernen Unterricht ermöglichen zu können. Auch bei der Barrierefreiheit sehen die Schulleiterinnen und Schulleiter Nachholbedarf. 58 Prozent der Befragten gaben an, dass ihre Schule überhaupt nicht barrierefrei sei. Die große Mehrheit gibt zudem an, dass für die notwendigen Sanierungsmaßnahmen keine Investitionsgelder zur Verfügung stünden.
VBE will Sondervermögen für Sanierungen eingesetzt sehen
Wegen klammer Kassen und Sparplänen seien viele Schulgebäude in dramatischem Zustand, sagte VBE-Landeschef Gerhard Brand bei einer Veranstaltung in Stuttgart. Mit dem Sondervermögen zur Infrastruktur müsse nun massiv in den Schulbau investiert werden, forderte der Gewerkschaftschef. Das sei auch eine Frage von Fairness, denn die Generation, die das Sondervermögen zurückzahlen müsse, sitze derzeit in den Schulen.
Die grün-schwarze Koalition hat sich darauf geeinigt, einen Großteil des Sondervermögens an die Kommunen im Land weiterzugeben. Diese sind als Schulträger auch für den Bau und die Sanierung von Schulgebäuden zuständig. Für Schulbau und Sanierung von Privatschulen will das Land zudem 300 Millionen Euro zur Verfügung stellen.
Für die Erhebung befragte das Meinungsforschungsinstitut Forsa von Mitte September bis Mitte Oktober bundesweit rund 1.300 Schulleiterinnen und Schulleiter. Die bundesweite Erhebung ist laut Forsa repräsentativ und hat eine Fehlertoleranz von drei Prozentpunkten.