BayernSeltene Wanstschrecke in Nordschwaben entdeckt

Schlank ist sie nicht und fliegen kann sie auch nicht. Dafür klettert das Männchen der Wanstschrecke für die Partnersuche. Warum das ein Problem für das Tier ist.
Munningen (dpa/lby) - Im Landkreis Donau-Ries ist eine sehr seltene und stark gefährdete Wanstschrecke entdeckt worden. Bekannte Vorkommen der Art liegen weit über hundert Kilometer entfernt, wie aus einer Mitteilung des Landratsamts hervorgeht.
"Wie das Tier ins Wörnitztal gelangte, ist bisher unklar", sagte der Biodiversitätsberater der unteren Naturschutzbehörde, Fabian Fürbaß. Es "soll nun genauer untersucht werden, ob es sich um ein Einzeltier handelt oder ob sich im Gebiet eine kleine Population etabliert hat".
Krautreiche Wiesen für die Fortpflanzung
Der Name ist bei der Wanstschrecke mit ihrem stämmigen Körperbau Programm - auch fliegen kann das Tier wegen seiner stark verkürzten Flügel nicht. Das Männchen braucht für die Partnersuche "die langen Halme einer krautreichen Wiese", wie der Bund Naturschutz schreibt. Diese dürfen auch während der Fortpflanzungszeit noch nicht gemäht ist sein. Entsprechend lebt das Tier nur auf den selten gewordenen frühestens Ende Juni gemähten und ungedüngten Wiesen.
Der zufällige Fund des Tieres bei Munningen war bereits Anfang Juli - zufällig während einer Exkursion auf einer Wiese, die Teil eines Naturschutzprojektes ist. Weitere Vorkommen der Wanstschrecke gibt es laut Landratsamt im südlichen Baden-Württemberg am Rand der Schwäbischen Alb, im Allgäu und in der Rhön.