Berlin & Brandenburg Prozess nach Zwischenfall mit Messer bei Holocaust-Gedenktag
13.10.2025, 17:52 Uhr
Nach einem Zwischenfall bei einer Gedenkfeier für die Opfer des Holocaust muss sich ein AfD-Stadtverordneter in Strausberg vor Gericht verantworten. Es soll eine Protestkundgebung geben.
Strausberg (dpa/bb) - Wegen eines Zwischenfalls mit einem Messer bei einer Veranstaltung zum Holocaust-Gedenktag steht ein AfD-Stadtverordneter aus Strausberg an diesem Mittwoch vor dem Amtsgericht. Die Beratungsstelle für Opfer rechter Gewalt in Märkisch-Oderland und die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten riefen zu einer Kundgebung gegen die AfD vor Prozessbeginn am Mittwochmorgen auf. Wie das Amtsgericht Strausberg ankündigte, sind zur Hauptverhandlung neun Zeugen geladen.
Im Januar dieses Jahres sollen nach einer Kranzniederlegung zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus mehrere Männer mit unterschiedlichen politischen Ansichten in Strausberg in Streit geraten sein. Im Verlauf der Debatte soll ein Mann einen anderen von sich gestoßen und dann ein Taschenmesser gezogen haben, wie es von der Polizei damals hieß. Der für politisch motivierte Taten zuständige Staatsschutz ermittelte wegen des Vorwurfs der Körperverletzung und der Bedrohung.
Vor Beginn des Prozesses am Amtsgericht Strausberg wollte sich der Angeklagte auf dpa-Anfrage nicht zu den Vorwürfen äußern. In der Stadtverordnetenversammlung in Strausberg sitzt er als Mitglied der AfD-Fraktion.
Quelle: dpa