Regionalnachrichten

Berlin & BrandenburgHohe Sicherheitsstufe und Absperrungen bei Selenskyj-Besuch

13.08.2025, 09:56 Uhr
Scharfschuetzen-spannen-einen-Sonnenschirm-auf-einem-Vordach-des-Kanzleramts-auf
(Foto: S�ren Stache/dpa)

Die Welt blickt auf Trumps Ukraine-Gipfel mit Putin. Zuvor schalten sich die Europäer mit dem US-Präsidenten zusammen. Der ukrainische Präsident kam dafür heute nach Berlin.

Berlin (dpa/bb) - Mit umfangreichen Sicherheitsmaßnahmen begleitet die Polizei den kurzfristigen Besuch des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Berlin. Im Regierungsviertel wurden Spezialeinheiten mit Scharfschützen postiert, etwa auf dem Dach des Bundeskanzleramtes. Auf der Spree waren Boote der Polizei unterwegs, Beamte sicherten auf Jetski die Umgebung des Gebäudes.

"Es wird zu kurzfristigen Sperrungen für Fahrzeuge aller Art und Fußgänger im gesamten Parlaments- und Regierungsviertel kommen", teilte die Polizei auf der Onlineplattform X mit. Sie empfahl, den Bereich weitläufig zu umfahren. Auch im S-Bahn- und U-Bahnverkehr könne es kurzfristig zu Ausfällen und Verzögerungen kommen.

Wie die Polizei bereits mitteilte, ist der U-Bahnhof Bundestag geschlossen. Die Linie U5 fährt an diesem Bahnhof ohne Halt durch. Auch rund um den Hauptstadtflughafen BER dürfte es zu Sperrungen und Verkehrsbehinderungen kommen.

Protestcamp muss umziehen

Im Regierungsviertel musste ein propalästinensisches Protestcamp für die Zeit des Staatsbesuchs umziehen. Wie die Polizei mitteilte, wurden die Teilnehmer und Teilnehmerinnen gebeten, das Camp zu verlassen. Dem seien sie nachgekommen. "Geplante Workshops können auf einer Ausweichfläche in der Nähe stattfinden", hieß es von der Polizei auf X.

Die Polizei erfuhr erst kurzfristig von dem Staatsbesuch. "Dass das für die Polizei Berlin aufgrund der Kurzfristigkeit und der extremen Gefährdungsstufe des Staatsgastes natürlich eine echte Mammutaufgabe mit jeder Menge Maßnahmen darstellt, kann sich jeder denken", sagte der Berliner Landesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Stephan Weh. Er sprach von einem "Super-Gau". Angesichts der "global politischen Lage" sei die Kurzfristigkeit jedoch nachvollziehbar.

"Alles in den Dienst gerufen, was irgendwie verfügbar ist"

Für den ukrainischen Präsidenten gilt ebenso wie etwa für Regierungschefs aus den USA, Russland und Israel die höchste Sicherheitsstufe. Bei seinem Besuch im Mai waren nach Polizeiangaben rund 2.400 Polizistinnen und Polizisten im Einsatz.

Auch am Mittwoch waren Hunderte Beamte im Einsatz, konkrete Zahlen nannte die Polizei zunächst nicht. Laut Gewerkschaft wurde jedoch "alles in den Dienst gerufen, was irgendwie verfügbar ist".

Polizeisprecher Florian Nath erklärte: "Dank jahrelanger Erfahrung, klarer Strukturen, Abläufe und enger Zusammenarbeit mit anderen Polizeien der Länder und des Bundes sowie den beteiligten Bundesbehörden können wir auch bei kurzfristigen Terminen alle nötigen Sicherheitsmaßnahmen zuverlässig umsetzen." Die Polizei wurde nach eigenen Angaben von Kollegen und Kolleginnen aus Thüringen, Bayern, Baden-Württemberg, Brandenburg, Hessen und Nordrhein-Westfalen unterstützt.

Persönliche Teilnahme an Videoschalten

Selenskyj nahm in der Hauptstadt persönlich an den Videoschalten zum Alaska-Gipfel über die Zukunft seines Landes teil. Initiiert wurden die Schalten mit europäischen Staats- und Regierungschefs von Kanzler Friedrich Merz. Ziel ist es, eine gemeinsame Linie mit US-Präsident Donald Trump zu finden, bevor dieser am Freitag im US-Bundesstaat Alaska Kremlchef Wladimir Putin trifft.

Quelle: dpa

Regionales