Berlin & Brandenburg Suche nach Rebecca: Polizeitaucher in See in Ost-Brandenburg
25.03.2019, 13:29 Uhr
Der verdächtige Schwager der vermissten Rebecca wurde aus der Untersuchungshaft entlassen. Die Polizei gibt aber nicht auf bei ihren Bemühungen, die Leiche des Mädchens zu finden.
Berlin (dpa/bb) - Fünf Wochen nach dem Verschwinden der 15-jährigen Rebbecca aus Berlin hat die Polizei einen kleinen See in Ost-Brandenburg abgesucht. Mit einem Boot und Echolot waren Polizisten am Montag auf dem Herzberger See unterwegs. Auch ein Taucher war am Ufer und im Wasser zu sehen. Am Ufer gingen Polizisten mit Spürhunden entlang, das Technische Hilfswerk (THW) suchte im Wald. Die Polizei hatte den Zugang zum See zum Teil abgesperrt. Bis zum Nachmittag wurde nichts gefunden.
Unterdessen entfernte die Polizei die Fotos des verdächtigen Schwagers wieder aus ihrem Suchaufruf. "Da derzeit keine weiteren Erfolgsaussichten durch die Öffentlichkeitsfahndung bestehen, werden die Bilder des Tatverdächtigen und dessen Fahrzeugs gelöscht", teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit.
Der Schwager war am Freitag bereits aus der Untersuchungshaft entlassen worden, weil nicht genug Indizien und Beweise gegen ihn vorliegen. Die Polizei hatte Anfang März Fahndungsbilder von ihm und seinem Auto veröffentlicht, um Hinweise zu seinem Aufenthalt nach dem Verschwinden des Mädchens zu erhalten.
Die Gegend südöstlich von Berlin ist unter anderem deswegen so im Fokus der Polizei, weil der Schwager von Rebecca auf der dort verlaufenden Autobahn A12 Richtung Frankfurt (Oder) am Tag des Verschwindens und dem Abend danach unterwegs gewesen sein soll.
Auch der nur einen Kilometer lange und sehr schmale Herzberger See, auf den die Polizei sich am Montag konzentrierte, liegt südlich der Autobahn und nicht weit entfernt vom Scharmützelsee. Dort hatte die Polizei bereits in der vergangenen Woche mit Spürhunden gesucht. Zuvor hatte die Polizei Waldgebiete bei Storkow durchkämmt. Am Wolziger See war sie mit Leichenspürhunden und Tauchern im Einsatz.
Rebecca wird seit genau fünf Wochen vermisst. Polizei und Staatsanwaltschaft nehmen an, dass sie getötet wurde. Bislang gingen etwa 2000 Hinweise bei der Mordkommission ein. Zur Auswertung und Bearbeitung erhielten die Ermittler Verstärkung aus anderen Abteilungen.
Die Anwältin des Schwagers hatte kritisiert, die Ermittlungen der Polizei würden einseitig verlaufen. Die Behörden hätten sehr früh die Arbeitshypothese gefasst, dass Rebecca tot und ihr Schwager der Täter sei, sagte Petra Klein dem Sender RBB. "Man könnte derzeit die Vermutung haben, dass die Polizei nicht mehr die Aufklärung des Falles in erster Linie verfolgt, sondern eigentlich nur noch mit der Suche nach einer Leiche beschäftigt ist, die es möglicherweise gar nicht gibt." Die Veröffentlichung vieler Details der Ermittlungen sowie eines Fotos des Verdächtigen habe zu einer Vorverurteilung und einer "Jagd auf meinen Mandanten" geführt.