Berlin & Brandenburg Zu Pücklers 152. Todestag: Bengalfeuer an Seepyramide
28.01.2023, 15:39 Uhr
(Foto: Patrick Pleul/dpa/Archivbild)
Cottbus (dpa/bb) - Der 152. Todestag des Fürsten Pückler soll mit einem Gedenken an seinem Grab im Park Branitz nach historischem Vorbild begangen werden. Wie bereits im späten 19. Jahrhundert wird am 4. Februar seine Grabstätte, eine Seepyramide, mit rotem bengalischen Feuer illuminiert. "Fürst Pücklers Todestag feiern wir, klar! Denn Preußens einziger Dandy und Brandenburgs wildeste Kulturmarke ist quicklebendig", sagte Stephan Körner, Vorstand der Stiftung Fürst-Pückler-Museum Park und Schloss Branitz, der Deutschen Presse-Agentur, am Samstag.
Hermann Fürst von Pückler-Muskau (1785-1871) ruht in einer zu seinen Lebzeiten und nach seinen Vorstellungen erbauten, begrünten Erdpyramide inmitten eines Sees - einem sogenannten Tumulus. 1852 markierte Pückler den Standort für den Tumulus und begann 1855 mit den Planungen für den Erdkörper. Gebaut wurde der 14 Meter hohe Tumulus damals in knapp vier Monaten.
Bis heute inspiriere, fasziniere und polarisiere Pückler über alle Grenzen, zeigte sich Körner überzeugt. So wird etwa nach Pücklers Vorbild eine von ihm 1846 errichtete Baumuniversität weitergeführt. Diese spezielle Baumschule in der historischen Schlossgärtnerei lieferte bis Anfang des 20. Jahrhunderts Pflanzen, die an den kargen Boden der Lausitz angepasst waren. Bis 2024 entsteht eine neue Baumuni als deutschlandweit größtes Modellprojekt für historische Gärten im Klimawandel.
Der Tumulussee spielt in der Zeremonie, die der Fürst in seinem Testament für seine Beisetzung festgelegt hatte, eine zentrale Rolle: In Anlehnung an die griechische Mythologie sollte sein Leichnam von der Ägyptischen Treppe aus mit einem Nachen, einem Einbaum, über den See gebracht werden. Der See symbolisiert dabei den Fluss Styx, über den die Seelen der Verstorbenen von dem Fährmann Charon übergesetzt werden in die Welt der Toten, in diesem Fall den Tumulus.
Zu Pücklers Todestag werden Jagdhornbläser die Zeremonie an der Ägyptischen Brücke im Park begleiten. Außerdem schmückt traditionell ein Kranz der Branitzer Gärtner die Gedenksteininsel.
Quelle: dpa