Hamburg & Schleswig-HolsteinBSW-Landesvorsitzender Eulenburg tritt zurück

Schon die Gründung des Hamburger BSW-Landesverbands war turbulent. Nun wirft der Co-Landesvorsitzende Eulenburg hin. Als Grund nennt er Querelen mit der früheren Bundestagsabgeordneten Nastic.
Hamburg (dpa/lno) - Der Hamburger Co-Landesvorsitzende des BSW, Konstantin Eulenburg, ist von seinem Amt zurückgetreten. Als Grund nannte er ein über Monate auf Teile des Landesverbandes "destruktiv und spaltend" wirkendes Verhalten der früheren Bundestagsabgeordneten Zaklin Nastic.
"Das Maß des Erträglichen ist für mich dadurch überschritten, dass Zaklin Nastic trotz fehlenden Votums und ohne Unterstützung ihres Landesverbands Hamburg beim Bundesparteitag kandidierte und mit knappem Ergebnis in den Bundesvorstand gewählt wurde", heißt es in dem Rücktrittsschreiben Eulenburgs, dass der Deutschen Presse-Agentur (dpa) vorliegt. Die persönliche und familiäre Belastung durch diese Auseinandersetzungen sei für ihn nicht länger tragbar.
Nastic warnt vor personalpolitischen Grabenkämpfen
Nastic war am vergangenen Wochenende bei einem Parteitag in Magdeburg als Beisitzerin in den Vorstand gewählt worden.
Den Rücktritt Eulenburgs bedauerte sie. "Nicht nachvollziehbar ist für mich jedoch der Versuch, diesen Rücktritt in einen Zusammenhang mit einer völlig selbstverständlichen und demokratischen Wahl auf dem Bundesparteitag zu stellen", sagte sie der dpa.
Der BSW-Landesverband brauche Stabilität und Verlässlichkeit. "Statt mit personalpolitischen Grabenkämpfen müssen wir mit unseren klaren Konzepten für eine friedliche Außenpolitik, soziale Gerechtigkeit und wirtschaftliche Vernunft in der öffentlichen Wahrnehmung präsent sein", betonte Nastic.
BSW hat in Hamburg turbulente Geschichte
Eulenburg war vor einem Jahr bei der Gründung des BSW-Landesverbands zu dessen Co-Vorsitzenden gewählt worden. Die Gründungsgeschichte war turbulent. Zwischenzeitlich gab es zwei Landesverbände des Bündnisses, dass sich unter Sahra Wagenknecht von der Linken abgespalten hatte.
Bei der Bundestagswahl im Februar kam das BSW in Hamburg mit Spitzenkandidatin Nastic auf vier Prozent. Bei der Bürgerschaftswahl eine Woche später verpasste das Bündnis den Einzug ins Landesparlament mit nur 1,8 Prozent sehr deutlich.