HessenRhein: Krieg verdeutlicht Grauen von Flucht und Vertreibung

Wiesbaden (dpa/lhe) - Hessens Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) hat am hessischen Gedenktag für die Opfer von Flucht, Vertreibung und Deportation die Bedeutung von Freiheit, Frieden und Heimat hervorgehoben. "Knapp ein Drittel aller in Hessen lebenden Menschen hat Flucht oder Vertreibung am eigenen Leib erlebt, ist durch das Schicksal der nächsten Angehörigen betroffen oder lebt als Spätaussiedler hier", sagte Rhein am Sonntag in Wiesbaden. Mit dem Gedenktag würden in Hessen seit zehn Jahren die Schicksale von Vertriebenen in den Mittelpunkt gestellt, die in Hessen eine neue Heimat gefunden hätten.
Viele Menschen hätten auf schmerzvolle Weise erfahren, wie kostbar Heimat sei, und wie wichtig es sei, Menschen, die ihre Heimat verlassen mussten, mit Respekt und Offenheit zu begegnen. "Gerade der Ukraine-Krieg führt uns eindringlich vor Augen, wie grauenvoll und traumatisch Flucht und Vertreibung sein können", so Rhein.
Der Landesverband Hessen des Bundes der Vertriebenen (BdV) richtet an dem Gedenktag traditionell auch den "Tag der Heimat" aus. "Mit seinen Landsmannschaften und Kreisverbänden ist der BdV Hessen seit Jahrzehnten eine feste Säule in der Erinnerungskultur der Heimatvertriebenen und Spätaussiedler in unserem Land und bewahrt das historische Erbe durch persönliches, meist ehrenamtliches Engagement", so Rhein. "Sie alle sind Brückenbauer zwischen ihren Herkunftsländern und -kulturen. Und starke Brücken sind in dieser Zeit wichtiger denn je."