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Hessen Rot in Frankfurt, Grün in Kassel: Oberbürgermeister gewählt

Mike Josef (SPD) kommt nach dem Gewinn der Stichwahl zum Frankfurter Oberbürgermeister in den Römer.

(Foto: Boris Roessler/dpa)

Kassels neuer Oberbürgermeister heißt Sven Schoeller und ist ein Grüner. In Frankfurt regiert künftig SPD-Mann Mike Josef. Nancy Faeser, die die SPD als Spitzenkandidatin in die Landtagswahl führen will, sieht im Sieg von Josef Rückenwind für die Wahl im Herbst.

Frankfurt/Kassel (dpa/lhe) - Nach seiner Wahl zum Frankfurter Oberbürgermeister will sich der SPD-Politiker Mike Josef am Montag zu seinen nächsten Schritten äußern. Der 40-Jährige lud zu einer Pressekonferenz für den Mittag ein (12 Uhr). Josef hatte sich am Sonntag in einer spannenden Stichwahl gegen seinen CDU-Kontrahenten Uwe Becker durchgesetzt. Josef erhielt nach dem vorläufigen Ergebnis 51,7 Prozent der Stimmen, Becker 48,3 Prozent.

Der 40-Jährige Josef wird damit Nachfolger des abgewählten und in der Awo-Affäre verurteilten SPD-OB Peter Feldmann. Im ersten Wahlgang Anfang März hatte noch der CDU-Kandidat Becker den größten Stimmenanteil erzielt.

Auch in Kassel wurde am Sonntag ein neues Stadtoberhaupt gewählt. Dort zieht erstmals ein Grüner ins Rathaus ein. Der promovierte Jurist Sven Schoeller erhielt in der Stichwahl 51,21 Prozent der Stimmen und erreichte damit knapp die erforderliche absolute Mehrheit. Schoeller war als einziger Kandidat angetreten. Die Wahlbeteiligung lag bei 33,17 Prozent.

Der in Kassel amtierende OB Christian Geselle hatte beim ersten Wahlgang vor zwei Wochen zwar die meisten Stimmen auf sich vereint, sich aber von der Stichwahl zurückgezogen. Die Entscheidung begründete Geselle unter anderem mit dem aus seiner Sicht schwachen Ergebnis und einer Diffamierungskampagne gegen ihn.

In Frankfurt waren rund 510.000 Wähler aufgerufen, ihre Stimme abzugeben, die Wahlbeteiligung lag bei 35,4 Prozent. "Ich bin überwältigt, dass das so ausgegangen ist und empfinde einfach nur Dankbarkeit", sagte der sichtlich bewegte Wahlgewinner Josef. Zu den Themen, die er als erstes angehen will, gehören Sauberkeit und Sicherheit im Bahnhofsviertel, bezahlbarer Wohnraum sowie Klimaschutz.

Der 40-Jährige ist bisher Planungsdezernent und Sportdezernent der Stadt. Er kam als Kind aus Syrien nach Baden-Württemberg und später zum Studium nach Frankfurt. .

Auch Bundesinnenministerin Nancy Faeser, die im Herbst bei der hessischen Landtagswahl als Spitzenkandidatin für die SPD kandidieren will, war nach Frankfurt gekommen. Mike Josef habe einen sehr guten Job als Dezernent gemacht und im Interesse der Stadt gearbeitet. Das hätten die Bürgerinnen und Bürger honoriert, erklärte Faeser. Sie sieht in dem Sieg des SPD-Kandidaten auch Rückenwind für die SPD für die Landtagswahl in Hessen. Frankfurt sei die wichtigste Stadt im Land. "Natürlich macht das was aus, insofern freue ich mich doppelt."

Quelle: dpa

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