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HessenWie feiern Hessens Promis Weihnachten?

20.12.2025, 04:02 Uhr
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Kiefer statt Tanne, Chili-Sahne-Soße statt Gänsebraten: Wie Hessens Promis Weihnachten feiern und welche Traditionen selbst Ministerpräsident Rhein vor Herausforderungen stellen.

Wiesbaden/Eschwege/Hanau (dpa/lhe) - Echte oder künstliche Tanne, Würstchen oder Ente: Prominente aus Hessen gestalten ihr Weihnachtsfest unterschiedlich. Bei vielen spielen Traditionen eine Rolle, andere setzen auf Überraschungen und eigene Rituale.

Kein Plastikbaum für Schlagersänger G.G. Anderson

Plastik kommt G.G. Anderson nicht ins Haus. "Es muss auf jeden Fall ein echter Baum sein, den ich auch immer selbst schmücke. Richtig schön, mit einer tollen Spitze, ein paar Engeln und schönen Kugeln daran", sagt der Schlagersänger aus Eschwege (Werra-Meißner-Kreis), der mit bürgerlichem Namen Gerd Grabowski heißt.

Beim Essen geht es bei ihm traditionell zu. "Früher, als ich noch Kind war, gab es bei meinen Eltern traditionell Würstchen und Kartoffelsalat. Heute kochen die Frauen der Familie zusammen immer etwas besonders Schönes. Aber jedes Jahr etwas anderes. Und sie lassen sich auch vorher nicht in den Kochtopf schauen. Daher weiß ich noch nicht, was es dieses Jahr geben wird." Weihnachtsgeschenke besorgt der Sänger kurz vor knapp. "Ich bin eher der Typ 'Auf den letzten Drücker'. Höre aber im Laufe des Jahres sehr genau zu und weiß dann auch genau, mit was ich eine Freude bereiten kann."

Musik darf bei G.G. Anderson zum Fest natürlich nicht fehlen. "Auf meinem letzten Weihnachtsalbum "Pulverschnee und Zärtlichkeit" habe ich alle meine Lieblings-Weihnachtslieder zusammengetragen. Klassische und neue", berichtet er. "Aber mein absoluter Liebling ist "Heidschi Bumbeidschi" - und das, obwohl es im eigentlichen Sinne ja gar kein Weihnachtslied ist. Aber es wird ja doch meist um die Weihnachtszeit herum gespielt." Er singe es dann auch sehr gerne live auf der Bühne. "Dann habe ich jedes Mal Tränen in den Augen, denn es war das Lieblingslied meiner Mama. Ich denke dann immer ganz besonders an sie."

Für Ministerpräsident Rhein muss es eine Kiefer sein

Hessens Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) hat zu Weihnachten außergewöhnliche Vorlieben, was den Baum angeht. "Es muss ein echter Baum sein – und zwar eine Kiefer. Ich liebe die Kiefer", sagt der Regierungschef. In seinem privaten Haushalt stehe stets ein solcher Baum. "Seit ich Ministerpräsident bin, möchte ich, dass in der Staatskanzlei eine Kiefer als Weihnachtsbaum aufgestellt wird", erzählt er. Bislang sei er mit diesem Plan jedoch nicht erfolgreich gewesen.

Allerdings stellt der ungewöhnliche Weihnachtsbaum auch besondere Ansprüche an die Feiernden: "Die Kiefer kann man nur schwer schmücken", sagt Rhein. Es sei eine Herausforderung, sie mit Strohsternen und großen Lebkuchenherzen zu verzieren, wie es bei ihm zu Hause Tradition sei. Inzwischen kenne er aber die Kniffe, wie man an Kiefernästen Schmuck befestige.

An Weihnachten werde traditionell groß gekocht, wobei er klare Aufgaben zugeteilt bekomme, sagt Rhein. "Meine Frau und ich müssen zu unterschiedlichen Zeiten in der Küche sein, denn ich kann schlecht mit anderen gemeinsam kochen." Da sei es ihm meist zu eng in der Küche. Richtig schlimme Pannen beim Kochen an Weihnachten habe es zwar noch nicht gegeben – aber einmal sei ihm das Fett der Gans in den Ofen gelaufen. "Das hat noch wochenlang gestunken."

Bei den Weihnachtsgeschenken versuche er, alles frühzeitig zu besorgen, damit er nicht in die Bredouille komme. "Sonst wird man nervös und das lohnt sich nicht", sagt der Ministerpräsident. Auf die Frage nach einem Lieblingsweihnachtslied nennt der Ministerpräsident direkt drei Titel: ""Stille Nacht" ist in der Kirche wunderschön, wenn das Licht ausgeht. Aber ich mag auch besonders "O Du Fröhliche" und "Tochter Zion"."

Bei der "Lego Oma" gibt es Schweinelende mit Chili-Sahne-Soße

Kugeln sind nach Ansicht der Hanauer "Lego Oma" Rita Ebel das A und O beim Christbaumschmuck - und zwar jedes Jahr in einer anderen Farbe. Ihrem Mann zuliebe darf auch eine Spitze auf den Baum, wenngleich sie persönlich das gar nicht mag. Um sich in Weihnachtsstimmung zu versetzen, höre sie am liebsten "Feliz Navidad", erzählt Ebel, die mit dem ehrenamtlichen Bau von Rampen aus Legosteinen für Rollstuhlfahrer über die Grenzen Hanaus hinaus bekannt wurde.

In Sachen Weihnachtsbaum hat es im Hause Ebel einen Wechsel gegeben. "Früher war ein echter Baum ein Muss. Seit zwei Jahren haben wir einen künstlichen Baum, das hat viel Überwindung gekostet", berichtet sie. "Aber jetzt bin ich ganz zufrieden, da wir gleich einen Baum mit montierter Lichterkette gekauft haben und somit mein "Genörgel" aufgehört hat, dass die Lichter nicht richtig verteilt sind."

Bei der "Lego Oma" gibt es an Heiligabend traditionell Schweinelende mit einer Chili-Sahne-Soße, dazu selbstgemachte Spätzle und Feldsalat. Weihnachtsgeschenke besorgt sie möglichst frühzeitig, "damit der Kopf frei ist".

Weihnachten mit und ohne Christbaum bei den Amigos

Bodenständig und auch traditionell wird an Heiligabend beim Schlagerduo "Die Amigos" gekocht. Die beiden Brüder Bernd und Karl-Heinz Ulrich aus dem mittelhessischen Villingen, einem Ortsteil von Hungen, feiern jeweils mit ihren Familien. Bei Bernd zu Hause kommen zu Heiligabend in diesem Jahr Nudeln mit Gulasch auf den Tisch, und Karl-Heinz Ulrich hat sich Ente gewünscht - "mein Lieblingsessen, wie jedes Jahr", erklärt der 77-Jährige.

Was die Geschenke betrifft, setzen die beiden Brüder auf Stressvermeidung. Er und seine Frau Heike schenken sich zu Weihnachten nichts mehr, "das haben wir so abgemacht", erklärt Bernd Ulrich (75). "Wir schenken lieber ohne Anlass, einfach aus Freude am Verschenken - Weihnachtseinkäufe haben wir uns schon lange abgewöhnt." Karl-Heinz hingegen erklärt, alles sei bereits im Voraus besorgt worden. "Weihnachten mag ich keinen Stress."

Bernd und seine Frau Heike stellen keinen Baum mehr auf, schmücken dafür aber das Haus weihnachtlich mit Lichterketten sowie silberfarbenen und glitzernden Kugeln. "Wir verwenden die Deko mehrjährig und alles mit LED. Wir achten auf die Nachhaltigkeit", betont Bernd. Bei Karl-Heinz hängen verschiedenfarbige Kugeln und Lichterketten am Christbaum.

Als Musik gehört für den älteren der beiden Amigos der Klassiker "Stille Nacht" dazu - Bernd wiederum lässt an Weihnachten gerne die eigenen Weihnachtslieder laufen, und fügt hinzu: "Von den ursprünglichen gefällt mir am besten "Leise rieselt der Schnee"."

Quelle: dpa

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