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Mecklenburg-VorpommernFührungskräfte-Gehälter öffentlicher Unternehmen transparent

09.12.2025, 15:48 Uhr
Der-Verguetungstransparenzbericht-gibt-Auskunft-darueber-wer-in-MV-in-den-Unternehmen-mit-oeffentlicher-Beteiligung-zu-den-Topverdienern-gehoert
(Foto: Frank Pfaff/dpa-Zentralbild/dpa)

55 von 58 Unternehmen in Mecklenburg-Vorpommern machen ihre Managergehälter öffentlich. Aus dem neuen Vergütungsbericht des Landes geht hervor, wer zu den Topverdienern gehört.

Schwerin (dpa/mv) - Gesetzesänderungen und öffentlicher Druck haben dafür gesorgt, dass in Mecklenburg-Vorpommern mehr Transparenz einzieht bei den Einkommen für Führungskräfte in Unternehmen mit öffentlicher Beteiligung. Von den insgesamt 58 betroffenen Unternehmen sowie Sparkassen legten nach Angaben von Finanzminister Heiko Geue (SPD) 55 die Daten für 2024 offen.

Das waren deutlich mehr als bei der ersten Erhebung 2019, als noch 15 Geschäftsführer und Vorstände von damals 64 Unternehmen die Auskunft verweigerten. "Wir verzeichnen eine deutliche Steigerung. Unser Ziel bleibt aber 100 Prozent", sagte der Minister. Unter den drei Geschäftsführern ohne Angaben seien zwei inzwischen nicht mehr im Amt. Bei der Neubesetzung der Spitzenposten sei die Offenlegung der Bezüge Vertragsbestandteil.

Spitzenverdiener in Uni-Kliniken und Sparkassen

Wie aus dem nunmehr dritten Vergütungstransparenzbericht hervorgeht, den Geue in Schwerin vorstellte, gehören die Vorstände der Sparkassen und die Chefs der beiden Universitätskliniken in Rostock und Greifswald weiterhin zu den bestbezahlten Führungskräften an der Spitze öffentlicher Unternehmungen. Die ärztlichen Direktoren verdienten demnach 378.000 sowie 341.000 Euro. Die kaufmännischen Vorstände lagen dort knapp unter 300.000 Euro Jahresverdienst.

Laut Geue ist es besonders schwierig, medizinisches Spitzenpersonal mit Führungsqualitäten zu bekommen. "Dort sind die Verhandlungen am härtesten. Aber nicht immer geht es dabei ums Geld", sagte er. Insgesamt lägen die Einkünfte im Schnitt unter dem bundesweiten Durchschnitt vergleichbarer Unternehmen mit öffentlicher Beteiligung.

Die Einkünfte der Sparkassen-Vorstände lassen sich nur grob abschätzen, da die Häuser nur die Gesamtvergütung der zwei- bis dreiköpfigen Vorstände angeben. Dies sei der vereinbarte Kompromiss, um überhaupt Daten der kreiseigenen Sparkassen zu erhalten, erklärte Geue. Den Angaben zufolge dürften die jährlichen Pro-Kopf-Einkommen aber zwischen 300.000 und 500.000 Euro liegen.

Mehr als 200.000 Euro auch für Hafen- und Abfallmanager

Zu den Spitzenverdienern im Nordosten gehören auch die beiden Chefs des Rostocker Hafens, die jeweils etwas mehr als 230.000 Euro erhielten und der Geschäftsführer der Ihlenberger Abfallentsorgungsgesellschaft, der laut Bericht knapp 206.000 Euro bekam und für die Führung einer zweiten Gesellschaft dort weitere 21.000 Euro.

Etwa halb so viel erhielt der Geschäftsführer der Landesenergie- und Klimaschutzagentur mit 112.000 Euro. Der Geschäftsführer der für Investorenwerbung zuständigen Invest in MV GmbH wurde mit 140.000 Euro vergütet, und damit in etwa so hoch wie der Chef der Landesforstanstalt, der 138.000 Euro erhielt. Die Jahreseinkommen der beiden Geschäftsführer des Mecklenburgischen Staatstheaters lagen jeweils bei rund 130.000 Euro.

Geue sichert Tarifentlohnung für Mitarbeiter zu

Laut Geue wird inzwischen in fast allen Unternehmen mit Landesbeteiligung nach Tarif bezahlt. Für die restlichen zwei bis drei Betriebe sollen die Vereinbarungen dazu in Kürze geschlossen werden. "Bis Ende des Jahres wollen wir so weit sein, dass überall Tarifgehalt gezahlt wird", sagte der Minister. Die Landesregierung war in die Kritik geraten, weil sie in einem Teil der Unternehmen, an denen das Land beteiligt, die eigenen Forderungen nach tarifgerechter Entlohnung nicht umgesetzt wurde. Ein Beispiel war das Historisch-Technisches Museum in Peenemünde.

Quelle: dpa

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